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Rezension zu
Das geheime Leben des Monsieur Pick

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gut für einen verregneten Sonntag

Von: Klaus Daniel
23.09.2017

Gefunden! Mit Freude habe ich David Foenkinos Monsieur Pick zu mir genommen, weil ich da doch dieses Faible für Bücher habe, die in der Bücherwelt spielen. Diesmal geht die Geschichte nicht in einem Buchgeschäft, sondern an zwei Orten, nämlich einer Bibliothek und einem Verlag los. Perfekte Aussichten also, näheres über das Verlagswesen zu erlesen und ein Bisschen in Erinnerungen zu schwelgen – hatte ich schon mal erwähnt, dass ich als junger Erwachsener ehrenamtlich in einer Gemeindebücherei mitgeholfen habe? So. David Foenkino siedelt seine Geschichte im Finistère an, einer Gegend, die ich sehr gerne mag, weil sie sehr urwüchsig auf mich wirkt und ich dort schöne Urlaubszeiten verbracht habe. Na gut, und dann las ich das Buch: Im Finistère , einem Landstrich in der Bretagne, also am „Ende der Welt“, hatte Jean – Pierre Gourvec in der Gemeinde – Bibliothek eine besondere „Abteilung“, ein Regal eingerichtet, in dem er begann nie veröffentlichte Bücher (also solche, die kein Verlag veröffentlichen wollte) zu sammeln. Diese Sammlung war nicht der Rede wert und eigentlich schon fast vergessen, als die junge aufstrebende Pariser Lektorin Nicole aus eben diesem Regal ein vermeintliches Meisterwerk zaubert, und tatsächlich einen Bestseller herausbringt. Henri Pick, für alle, die ihn kannten, ganz überraschend zum Starautoren avanciert, war der Pizzabäcker des Ortes und schon seit einiger Zeit verstorben. Seine Witwe ist sicher, dass Henri Pick nie gelesen hat. Allerdings sagt sie auch, dass er vormittags oft alleine in seiner Pizzeria war. Dass er allerdings etwas anderes als die Einkaufslisten für die Pizzeria geschrieben haben solle, findet sie schon merkwürdig. Die Geschichte des zufälligen Bestsellers beschäftigt die Menschen in der Bücherwelt: Verlage suchen unter abgelehnten Schriftstellern nach weiteren unerkannten Genies und Journalisten suchen die Story hinter dem Geheimnis des Autoren. Die Aufregung um den neuen Bestseller bringt auch Bewegung in die Beziehungen der Menschen, die von der Geschichte um das Buch des Monsieur Pick betroffen sind: Die Familienangehörigen des Monsieur Pick, die Angehörigen von Nicole und ebenso die aktuelle Bibliothekarin der kleinen Bibliothek. Foenkinos hat ein sehr interessantes Buch geschrieben, dem an manchen Stellen das Feuer fehlte. Einige Protagonisten arbeiten an diesem Buch nur halbherzig mit, Beziehungsbesonderheiten hätten tiefer gehend beschrieben werden können. Und wo bleibt plötzlich .. naja, nicht vorgreifen 😉 Der Roman, obwohl auf einem witzigen Plot beruhend, gewinnt für mich nicht genug Kontur. Die Pointe wird nicht ausgekostet, manche Figuren werden angerissen und sind plötzlich verschwunden. Insgesamt war mir das geheime Leben des Monsieur Pick gut für einen verregneten Sonntag.

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