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Rezension zu
Little Britain

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Amüsante Kolumnen...vielleicht aber eher für Männer?

Von: Cara Berg
15.12.2014

Christian Zaschke ist eigentlich Auslandskorrespondent der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in London. Weil man in diesem Job aber nicht nur in einem fremden Land arbeitet, sondern natürlich auch Kontakt zu Kultur und Landleuten hat, so liegt es nicht fern, auch über derartige Begegnungen und landestypische Absonderlichkeiten zu schreiben. Meine Meinung: Da ich selbst einige Zeit in England gelebt habe, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Doch leider bin ich etwas zwiegespalten, was meine Beurteilung betrifft. Zunächst: die optische Gestaltung trifft vollends den Kern der Sache. Die Farben des Covers und die Piktogramme, welche sich auch im Inneren des Buches befinden, machen Lust auf Notizen von der Insel - wie es der Untertitel verrät. "Notizen" ist hierbei (leider) oft wörtlich zu verstehen, denn Zaschkes Stil ist die journalistische Herkunft auch hier anzumerken. An manchen Sätzen hätte man definitiv noch feilen können. So legte Zaschke im Herbst 2011 - damals noch eher nolens volens und unter dem Titel "Mein Empire" - seine erste SZ-Kolumne über seine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem British Way of Life vor. Und siehe da: seine Kolumne wurde zu einer der "beliebtesten der deutschsprachigen Zeitungslandschaft" (Jakob Rondthaler | der Freitag). Scheinbar haben die Deutschen eine ganz besondere Vorliebe, über undichte Fenster, verspätete Busse, kulinarische Fehltritte und dergleichen zu lesen. Im Herbst 2014 nun, 3 Jahre der Veröffentlichung der ersten Kolumne, sind Zaschkes beste Anekdoten dieser Zeit bei Goldmann in Buchform erschienen. Hier berichtet Zaschke über das englische Essen ("365 blutige Steaks"), typisches Wetter ("Manche sagen, der Regen sei biblisch") oder Erlebnisse beim Schlange stehen ("Das gute alte Bargeld"). Zu loben ist aber Zaschkes Beobachtungsgabe, seine Liebe für verschrobene Details und die (zwar wenigen) aber doch prägnanten Dialogfetzen. Auch gefällt mir, dass zumindest einzelne Kolumnen lose verknüpft sind. Grundsätzlich hat man sich doch ein paar Gedanken über dieses Buch gemacht, das merkt man: Zaschkes Vorwort bietet einen guten Einstieg in die Kolumnensammlung und Personen-, Orts-, sowie Sachregister bilden einen netten Anhang für den Leser. - Aber definitiv nur nett und nicht informativ, denn wenn man beispielsweise nach "Stonehenge" blättert, so heißt dies noch lange nicht, dass man auch wirklich etwas über Stonehenge erfährt. Zaschkes Stil im Kurzformat: vom Hölzchen aufs Stöckchen und wieder zurück. Fazit: Ich finde es schwierig, dieses Buch gleichermaßen für alle Leser zu empfehlen. Man muss Zaschkes Stil mögen und auch die englische Kultur sollte einem nicht völlig fremd sein. Empfehlenswert für wahre Englandfans, für Wenig-Leser, für Geschenk-Suchende und für Männer ;-)

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