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Rezension zu
Verfolgung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

David Lagercrantz: „Verfolgung“ (Heyne)

Von: Christian Funke
22.09.2017

Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist gegen den Rest der Welt Dem schwedischen Journalisten und Schriftsteller Stieg Larsson gelang mit seiner Thriller-Reihe um den Journalist Mikael „Kalle“ Blomkvist und die Hackerin Lisbeth Salander ein weltweiter Erfolg, den der Autor jedoch nicht mehr miterleben konnte, da er im Jahr 2004 an den Folgen eines Herzinfarktes verstarb. Die drei fertigen Romane wurden erst posthum veröffentlicht. Geplant waren insgesamt zehn Romane, wovon bereits Fragmente und Entwürfe der Bücher vier bis sechs vom Autor erstellt wurden. Auch wenn Larssons Erben eine Nutzung und Beendigung der schon begonnen Romane nicht zustimmten, gewährten sie 2013 dem ebenfalls aus Schweden stammenden Journalisten und Schriftsteller David Lagercrantz („Ich bin Zlatan Ibrahimović“), die Reihe durch freistehende Fortsetzungen mit den Romanfiguren zu konzipieren. Mit Verfolgung liegt nun, mehr als zehn Jahre nach dem Tod Stieg Larssons ein zweiter Roman aus der Feder seines Nachfolgers vor. „Tritt dem Bösen entgegen, das dein Leben zerstört.“ -Lisbeth Salander - Lagercrantz gab in einem Interview zu, dass er nach einem ersten Schock, als er von der Möglichkeit erfuhr, einen neuen Millennium-Roman schreiben zu dürfen, der Versuchung nicht wiederstehen konnte. Jedoch schreibt er Romane, die sich als liebevoll aufgebaute Hommage an die Trilogie verstehen und sich am hohen Niveau des kunstvollen, vielschichtigen Erzählens Larsson orientieren. Dabei verwendet er nicht nur die bekannten Figuren der ursprünglichen Trilogie, sondern entwickelt sie auch weiter. Nach Veröffentlichung des ersten Millennium-Romans aus seiner Feder sah er sich einer Breitseite der Anfeindungen ausgesetzt, die ich, da es ein bekanntes Prinzip ist, Buchreihen auch über den Tod des ursprünglichen Autors weiterzuführen, nicht ganz nachvollziehen kann. Denn der Autor gibt sich Mühe, keinen spürbaren Stilbruch oder eine Änderung der Erzählstruktur zuzulassen, so dass wir hier einen spannenden, sich gut in die Reihe einfügenden Roman haben, der perfekt unterhält. Verfolgung (Originaltitel: „Mannen som sökte sin skugga“, Schweden 2017) erscheint in einer Übersetzung aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein als gebundene Ausgabe mit Prägeeinband bei Heyne (480 Seiten, €22,99). Verfolgung ist ein auf Lisbeth Salander fokussierter Thriller, der dem Leser weitere Aspekte aus ihrer bewegten und tragischen Vergangenheit bietet und damit einige offene Fragen beantwortet. Die Geschichte wird komplex und auf mehreren, manchmal etwas willkürlich wirkenden Handlungsebenen erzählt, die sich als eigenständiger Roman lesen lässt, aber natürlich im Kontext der Vorgängerromane deutlich mehr Unterhaltung bietet. Der Autor wirkt erzählerisch souveräner, deutlich entspannter, als dies im Vorgängerroman der Fall war, so dass ich mich schon darauf freue, eine weitere Millennium-Geschichte aus seiner Feder lesen zu können. Christian Funke

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