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Rezension zu
Eleanor

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Familiengeschichte mit Tiefgang

Von: libriabella
13.09.2017

Eleanor ist eine tragische Familiengeschichte, die einem beim Lesen den Hals zuschnürt. Vom Cover und dem Klappentext habe ich mich irreführen lassen – ich hatte absolut andere Vorstellungen und Erwartungen. Wer eine Zeitreise-Geschichte a la Rubinrot erwartet, gemischt mit ein bisschen Thrill, liegt hier definitiv falsch! Esmeraldas Tod hat die Familie so präzise wie ein Atom gespalten, und die folgende Explosion hat sie alle geblendet. Eleanor von Jason Gurley – Seite 138 Wir begleiten in dieser Geschichte eine Familie über Generationen hinweg – wobei zum leichteren Verständnis erklärt werden muss, dass es zwei Eleanors gibt! Die im Klappentext erwähnte Eleanor ist die Enkelin jener, die wir zu Beginn des Buches kennenlernen. Dieses Buch hat relativ viele Erzähler: Eleanor senior, Agnes (Eleanors Tochter), Paul (Agnes‘ Mann), Eleanor (Agnes‘ und Pauls Tochter), eine sogenannte Hüterin und Mea – wer oder vielmehr was die beiden letztgenannten sind, verrate ich an dieser Stelle nicht! Das Buch enthält einen Prolog und einen Epilog, ist grob unterteilt in vier Abschnitte und innerhalb dieser Teile in Jahre (die quasi große Kapitel darstellen) – zu Beginn befinden wir uns im Jahr 1962. Hauptsächlich aber spielt die Handlung im Jahre 1993, wo Eleanor 14 Jahre alt ist. Der Tod ihrer Zwillingsschwester Esmeralda hat die Familie zerrüttet – die Eltern trennen sich, die Mutter wird Alkoholikerin. Und mittendrin ist Eleanor, die viel zu früh erwachsen werden und alleine mit dem Verlust ihrer Schwester klarkommen muss. Eines Tages wird sie dann in eine andere Zeit katapultiert – wieso und warum? Wir Leser erfahren, dass diese „Mea“ etwas damit zu tun hat… So weit, so kompliziert. Und das ist das Kernproblem dieses Romans. Die Komplexität der Sprache, der ungewohnte Aufbau der Geschichte und die ständig wechselnden Perspektiven machen es einem schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Besonders die Passagen aus der Sicht der Hüterin und Mea waren zu Beginn recht verwirrend. Wir befinden uns in ungewohnter Umgebung – Welten, die der unseren nicht wirklich ähneln. Meas Welt war so vielschichtig, mystisch und subtil, dass ich sie bis zum Schluss hin auch nur in den Ansätzen verstand und nachvollziehen konnte. Mir das auch noch vorzustellen, überstieg mein Vorstellungsvermögen gewaltig – was ich sehr schade finde, da eine anschaulichere Beschreibung dem Verständnis der Handlung in dieser Welt sicher gut getan hätte. Man kann keinen wirklichen roten Faden in der Geschichte finden, es ist, als würde man als Leser auf dem offenen Meer schwimmen und darauf warten, dass doch endlich die verdammte, rettende Insel am Horizont auftaucht – oder auch der Hai, der uns schlussendlich als Nachmittagssnack verschlingt. *hust The Shallows hust* Lange war mir nicht klar, in welche Richtung die Geschichte geht, was diese Passagen aus der Sicht der Hüterin und Mea zu bedeuten haben. Man kann grob sagen – erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte SO RICHTIG an Fahrt auf, man kann das Buch beinahe nicht mehr beiseitelegen, so fesselnd ist es! Nach und nach werden nun auch die Handlungsstränge zusammengeführt – plötzlich ergibt Vergangenes Sinn. Es heißt also – durchhalten! Auch wenn der Anfang zäh ist und die Erklärungen nur sehr dürftig – am Ende macht wirklich (fast) alles Sinn… Und glaub mir, mit diesen Offenbarungen rechnet man absolut nicht! Fazit: Jason Gurleys „Eleanor“ bleibt einem im Gedächtnis, weil es niemals offensichtlich oder simpel ist. Der rote Faden ist für den Leser zwar zu Beginn nicht ersichtlich, im späteren Verlauf aber durchaus klar erkennbar! Während die Geschichte anfangs seicht dahinplätschert, steigert sich der Handlungsbogen und am Ende geht es Schlag auf Schlag, was überraschende Wendungen angeht! Das Buch besticht dadurch, dass es einfach zeigt, wie sehr ein Erlebnis in der Vergangenheit eine ganze Familie, noch Generationen später, zerstören kann… Ich vergebe 🐻 🐻 🐻 Bücherbärlis!

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