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Rezension zu
Schattenreiter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nekromanten, Geister und Untote

Von: Hirilvorgul
08.09.2017

Kann eigentlich niemand mehr eine freundliche, heitere Fantasygeschichte erzählen? Man hat das Gefühl, die Autoren müssen sich in Düsternis und Trostlosigkeit gegenseitig übertreffen. Ja, ich hätte es mir denken können, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, aber dennoch habe ich keine so durch und durch finstere Geschichte erwartet. Ich glaube, das war auch der Grund, warum ich drei Anläufe gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte einzutauchen und das Buch zu beenden. In Turners Landen des Exils tummeln sich Nekromanten und Geister, Untote und Nekromanten und der ein oder andere Unsterbliche mischt auch noch mit. Vier Erzählstränge entwirft der Autor, von denen einer melancholischer ist als der andere. Dies ist definitiv kein Buch für trübe Novembertage an denen man eh leicht der Depression verfällt. Aber zur Geschichte: Wie schon gesagt gibt es vier Hauptpersonen, die sich die Geschichte teilen. Da ist Romany, eine sehr von sich eingenommene Hohepriesterin, die eigentlich keine allzu hohe Meinung von ihrer Göttin hat, ihr aber dennoch mit erstaunlichen Fähigkeiten zu Diensten ist. Besagte Göttin nennt sich Spinne, was praktisch ist in einer Welt, in der die Magie in Form von Fäden gesponnen wird. Der zweite Handlungsstrang gehört Ebon, einem Thronfolger, der besessen zu sein scheint. Zumindest kann er Stimmen von Geistern hören, die ihm hin und wieder auch Visionen schicken. Er sieht sich einer Armee von Untoten gegenüber, gegen die sogar sein Haus- und Hofmagier machtlos zu sein scheint. Die nächste Rolle hat Parolla inne, eine Nekromantin, deren Herkunft unbekannt ist und die überhaupt sehr geheimnisvoll wirkt. Sie ist auf der Suche nach einer Erlösung von dem Fluch, der ihr anhängt. Und zu guter Letzt wäre da noch Luker, ein abtrünniger Bewahrer, der von seinem alten Orden beauftragt wird, das Buch der Verlorenen Seelen zu finden. Eben jenes Buch, das seinem Besitzer unglaubliche Macht verleiht und das all die dunklen Kreaturen magisch anzuziehen scheint. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es auch unsere vier „Helden“ mit ihren sehr unterschiedlichen Weggefährten und Mitstreitern alle zum selben Platz zieht: in den Seufzerwald. Die Wege dahin werden ausführlich geschildert, die Figuren meiden kein Gemetzel und keinen Faden Todesmagie, sie müssen sich diversen Hemmnissen stellen. Und als dann alle endlich am Platz der Entscheidung angekommen sind, mischt auch noch Shroud, der Totengott, höchstpersönlich mit. Man mag es meiner Beschreibung anmerken: die Story hat einige Längen. Da werden Intrigen gesponnen, alte Feindschaften gepflegt, jeder misstraut jedem und all das wird in düsteren Farben gemalt. Dabei sind die Ideen des Autors wirklich originell und er kann auch gut erzählen, aber etwas weniger wäre einfach mehr gewesen. Hinzu kommt der ständige Wechsel zwischen den vier Hauptpersonen, wodurch es noch ein bisschen schwieriger wird den Faden nicht zu verlieren. Ich bin aber froh, dass ich mich bis zum Ende durch dieses Tal der Tränen gekämpft habe, denn der Schluss entschädigt dann schon für die viele Todesmagie, der der Leser auf knapp 800 Seiten ausgesetzt ist. Entschädigt wird man dafür von der ein oder anderen Anspielung, die den Verdacht nahe legt, dass Marc Turner StarWars-Fan ist. Von mir gibt es 3,5 Sterne. Wer nicht zu Depressionen neigt und mal eine düstere Geschichte mit originellen Charakteren lesen will, darf hier gern zugreifen. Fazit: Düstere Geschichte, die mit originellen Charakteren aufwartet, welche sich aber leider durch so manche Länge in der Story kämpfen müssen. Dennoch irgendwie lesenswert.

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