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Rezension zu
„Briefe ohne Unterschrift“

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein vergessenes Stück Geschichte

Von: JoLou
08.09.2017

Ich bin früh genug geboren um die DDR noch miterlebt zu haben und gehöre wohl zu der Generation, die Probleme hat auch nach vielen Jahren die Mauer aus dem Kopf zu bekommen, da ein vereintes Deutschland in meiner Kindheit und Jugend absolut utopisch war. Man lernte die Präambel im Grundgesetz und es gab "wir" und "die". Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum die BBC in den 70er Jahren die Sendung "Briefe ohne Unterschrift" einstellte, denn auch in den Köpfen der DDR bildete sich das "wir" und "die". Die Sendung "Briefe ohne Unterschrift" der BBC war in Deutsch und es wurden anonyme Briefe, die es in den Westen geschafft hatten, von Bürgern der DDR vorgelesen und besprochen. Am Anfang war die Hoffnung groß, dass der Westen etwas gegen die Teilung unternehmen würde. 1974 wurde die Sendung eingestellt, da es immer weniger Briefe gab. Ob dies nun daran lag, dass mehr abgefangen wurde, oder ob sich die Bürger der DDR in ihrem Staat eingefunden hatten, kann keiner beantworten. 1974 kam ich in die Schule, 2 deutsche Staaten waren normal. Mein Besuch in Klasse 12 in Ostberlin versetzte mir einen Kulturschock und ich hatte Angst, nicht zu Unrecht, wie man heute weiß. Die Autorin hat sich auf die Suche nach den Briefen ohne Unterschrift gemacht und gefunden, sie hat auch einen Briefschreiber gefunden, dessen Brief abgefangen wurde und der durch Schriftproben ein Jahr vor seinem Abitur verhaftet wurde und im Gefängnis saß, nur weil er einen Brief geschrieben hat. Seine Geschichte wird ebenfalls erzählt. Das Buch ist spannend, sorgt für Kopfschütteln was die Geheimdienste der DDR für Aktionen fuhren mit Spitzeln und Spitzeln die die Spitzel beobachteten, ein Staat voller Verfolgungswahn und man lernt die Macher der Sendung ein wenig kennen, so gut das nach so vielen Jahren möglich ist, in denen diese Sendung total vergessen wurde.

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