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Rezension zu
Schwesterherz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Martin Brenner im Sog von Lucifer

Von: Krimilese
28.08.2017

Was ist das Faszinierende, das uns zu Beginn merken lässt, dass es sich um einen spannenden Thriller Handelt? Der erste Satz, das Anfangsszenario, der erste Mord? In Schwesterherz ist es das Anfangsszenario der erste Teil einer Abschrift eines Interviews, das der Anwalt Martin Brenner einem Journalisten gegeben hat. Das Interview fand in einem Hotelzimmer auf Wunsch von Brenner statt. Und von den ersten Worten Brenners ist klar: Die Geschichte, die der Anwalt zu erzählen hat, ist schier unglaublich. Er kämpft mit Worten darum, die Version des Ganzen darzustellen. Wie er die Worte wählt, lässt erahnen, dass es eine besondere Geschichte ist. Zwar mit Klischees beladen, wie Brenner ausführt – mit unaufgeklärten Morden, einem mächtigen Drogenboss und ihm selbst als sexsüchtigen erfolgreichen Anwalt -, eine, die noch nicht erzählt wurde. Dann beginnt Brenners Monolog, etliche Male im Laufe des Buches unterbrochen von einem kurzen Ausschnitt aus der Abschrift des Interviews. Am Anfang dieser Geschichte betritt ein Mann das Büro des Anwalts und bittet Brenner, den Fall einer fünffachen Serienmörderin zu übernehmen. Sie ist die Schwester des Besuchers. Besser: Sie war die Schwester des Besuchers, denn sie ist beim Sturz von einer Brücke ums Leben gekommen, angeblich ein Suizid. Sie hinterließ einen kleinen Jungen, der allerdings seit dem Todesfall verschwunden ist. Ob er noch lebt, soll Brenner bei seinen Recherchen, die dazu führen, dass der Fall wieder aufgenommen wird, ermitteln. Der Bruder behauptet, dass seine Schwester keine fünffache Mörderin ist, obwohl sie alle Morde gestanden hat. Er hat auch eine Fahrkarte mitgebracht, die beweisen soll, dass sie, Sara Tell – von der Presse vor ihrem Verfahren und seitdem Sara Texas genannt, weil die ersten zwei Morde in Texas geschahen – für den ersten Mord ein Alibi hat. Doch diese verworrene Geschichte weckt das Interesse Brenners. Zunächst halbherzig nimmt er das Mandat dennoch an. Danach wird er mit in diesen Fall hineingezogen, scheint Teil eines großen Verbrechens zu werden, gerät selbst ins Visier der Polizei in Schweden, dem Ort dreier Morde, die Sara Texas gestanden hat.Und wenn auch dieser Ausdruck arg strapaziert wird, er gerät in einen Strudel, der ihn und sein Liebstes an den Rand des Verderben bringt. Die Geschichte geht zunächst gut aus, aber dieses Ende ist nur das Ende des ersten Akts, der mit einem Folgeband Bruderlüge, der inzwischen erschienen ist, fortgesetzt wird. In Schwesterherz gerät Martin Brenner trotz all seiner Cleverness in die Abhängigkeit eines Phantoms, das sich Lucifer nennt. Hinter allem Bösen um Sara Texas steckt Lucifer. Sein Einfluss reicht von den USA bis nach Schweden, bis nach Stockholm und auf die Schären. Trotz vieler Versuche gelingt es Brenner nicht, ihn zu identifizieren. Und so treibt der Teufel sein Spiel mit dem Anwalt, dem immer wieder gesagt wurde, er solle die Geschichte um Sara Texas Schuld oder Unschuld ruhen lassen. Aber Brenner kann das nicht. Zu sehr steckt er mittendrin im Schlamassel. Ob er sich daraus befreien kann, ist vielleicht in Bruderlüge zuerfahren oder auch nicht. Mit dem ersten Teil der Martin-Brenner-Reihe zeichnet Kristina Ohlsson das Bild eines menschen, der sich zunächst widerwillig oder bestenfalls halbherzig in eine Geschichte begibt, die er dann nicht mehr selbst gestalten kann, in der seine Aktionen von einem Unbekannten überwacht und sein Leben von diesem mehr und mehr bestimmt wird. Wer ist Lucifer? Manchmal meint man, die Lösung zu haben, aber dann ergibt sich doch wieder eine Wendung, ein neues Rätsel. Ich will die Lösung, ich will Bruderlüge

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