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Rezension zu
Streetkid

Bericht über die Rückkehr zur Straßenmusik

Von: tination
16.08.2017

Das Buch: Jimmy Kelly, einst erfolgreich mit der Kelly Family, steht nach Erbstreitigkeiten am Rande der Existenz. Da beschließt er, dass zu tun, was er schon als kleines Kind machte, um Geld zu verdienen: Straßenmusiker. Jimmy Kelly erzählt in diesem Buch über seine Rückkehr zur Straße, Begebenheiten während dieser Zeit, Geschichten rund um das Musizieren. Und letztendlich auch ein wenig den Weg zu sich selbst. Das Fazit: Rezension über wahre Begebenheiten und Erzählungen sind immer schwierig. Noch dazu als kleiner Kelly Family Fan. Da kennt man die Person Jimmy Kelly schon etwas länger. Und tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass Jimmy mir mit seinem Akzent dieses Buch in meinem Kopf vorlesen würde. Jimmy erzählt in recht kurzen Kapiteln vorwiegend über seine Zeit als Straßenmusiker. Viele kleine Ereignisse bilden ein rundes Etwas. Leider fehlt doch ein Tick Tiefgründigkeit. Natürlich erzählt er, warum er die Entscheidung traf, wieder auf der Straße zu singen. Mit allen Konsequenzen. Doch es scheint alles nur Friede-Freude-Eierkuchen. Es fehlt dieser der letzte Biss. Ein wenig schien dieser Biss in den ersten Kapiteln durch, als er Parallelen zu seiner Vergangenheit zog. Doch leider hielt dies nicht länger an. Dann folgten viele Geschichten der Straße, die auch ab und zu im zeitlichen Rahmen umsortiert wurden, um das Buch runder zu machen. Die einzelnen Geschichten reihen sich aneinander. Doch sie bleiben kaum hängen. Sie bringen zum Teil den Leser zum Lächeln, manchmal sind sie traurig. Aber es bleiben kleine Episoden. Im letzten Viertel des Buches dreht es sich eher um die Entstehung und Entwicklung der Folkband. Interessanterweise setzt sich diese Band aus sehr unterschiedlichen Straßenmusikern zusammen. Und ich könnte mich heute noch ärgern, dass ich damals,2009, nicht zu dem Konzert von Jimmy Kelly und Band in einer Bar in unserer Stadt ging. Aber sei es drum: dieses Datum gab mir ein wenig Halt in der zeitlichen Anordnung von Jimmys Erzählungen. Denn es werden kaum Daten oder Jahreszahlen genannt. Dies bleibt doch ein wenig schwammig zurück. Siehe Punkt Tiefgründigkeit. Ein wenig cheesy wird es dann doch Richtung Ende des Buches. Nämlich dann, wenn Jimmy von seinem Trip nach Lourdes und dem Grab seiner Mutter erzählt. Doch das gehört irgendwie zu ihm dazu. Denn erst dann fand er Frieden mit sich, seiner Familie und der Welt. Dann ist es auch wieder in Ordnung. Geschrieben wurde dieses Buch sehr einfach. Jimmy, mit der Hilfe von Patrica Leßnerkraus erzählt sehr simpel seinen Lebensabschnitt. Klar wird dies in der Danksagung. Da entschuldigt sich Jimmy sogar für seine Sprache. Dies hätte er so durchgesetzt. Und das macht ihn wieder sehr sympathisch. So wirkt er eigentlich im ganzen Buch über. Gestalterisch ist dieses Buch wunderbar aufgebaut. Viele Fotos von Thomas Stachelhaus schmücken das Buch, dass doch in einem ungewöhnlichen Format daherkommt (und schwer ist!). Leider kann man hier schnell die kurze Bemerkung auf der Seite vor dem Inhaltsverzeichnis überlesen. Denn da steht, was eigentlich offensichtlich ist: die Fotos haben nichts mit den Erzählungen im Buch zu tun. Manchmal haben sie den Anschein. Mehr nicht. Denn wirklich, wenn man pleite ist, hat man keinen Fotografen an seiner Seite um die Geschichten zu fotografieren. Aber die vier oder fünf Orte, wo der Fotograf Jimmy begleitete (für die Fotos zum Buch) reichen völlig aus, um das Feeling der Straßenmusik und von Jimmy dem Leser näher zu bringen. Dieses Buch ist das Beste Beispiel, dass gute Bilder ein Buch wahnsinnig aufwerten können. Zusammenfassend bringt dieses Buch doch einen guten Blick hinter die Kulissen. In die Zeit nach der Kelly Family und all dem Ruhm. Man kann Jimmys Freude am Leben sehr spüren. Und die Aufmachung des Buches ist eh gelungen. 3 Sterne + 1 Stern, da ich ein großes Kelly-Herz habe

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