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Rezension zu
Lexicon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lexicon

Von: dorli aus Berlin
29.10.2014

Portland. Wil Parke wird am Flughafen von zwei Männern angegriffen und entführt. Der einfache Zimmermann glaubt an eine Verwechslung, wird jedoch schnell eines Besseren belehrt. Von Tom Eliot nach Broken Hill gebracht, soll Wil einem Feind das Handwerk legen, den er schon einmal besiegt hat – dummerweise kann Wil sich nicht daran erinnern… San Francisco. Die 16-jährige Emily Ruff ist eine Falschspielerin, die mit Kartentricks den Leuten das Geld aus der Tasche zieht. Sie versteht es hervorragend, Menschen zu täuschen und zu übertölpeln – ein Talent, das in der Akademie perfektioniert werden soll… Was für ein Buch! „Lexicon“ ist der erste Roman, den ich von Max Barry gelesen habe und ich bin begeistert. Es ist einfach brillant, was für eine Geschichte Max Barry hier kreiert hat. Das Buch ist raffiniert und grausam, die Handlung ist von Anfang bis Ende ausgeklügelt und wahnsinnig gut durchdacht – ein Thriller voller Überraschungen und Wendungen. Ohne lange Vorrede wird man direkt in das Geschehen geworfen. Es fällt von Anfang an leicht, den Überblick in dieser clever gestrickten Geschichte zu behalten - und das, obwohl Max Barry die Geschichte nicht chronologisch erzählt, sondern munter zwischen Zeiten und Orten hin und her springt. Schnell macht Barry den Leser zu seinem Spielball. Kaum glaubt man zu wissen, was vorgeht, dreht Barry die Handlung und man bekommt einen ganz neuen Blick auf die Figuren präsentiert, der alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Immer mehr Fragen prasseln auf den Leser ein und man grübelt laufend, wer denn hier eigentlich die Guten sind. Wem kann man glauben? Wer ist der Bösewicht? Die Akteure werden allesamt hervorragend charakterisiert. Den eigentlichen Mittelpunkt der Geschichte bildet Emily. Anfangs obdachlos, genießt sie in der Akademie alles, was ihr geboten wird. Mir gefallen ihre Neugierde und ihr selbstbewusstes Auftreten. Ihre starke Persönlichkeit, die sie im Verlauf der Handlung voll ausspielen muss, zeigt sich allein schon darin, dass sie lieber auf die ganzen Annehmlichkeiten verzichten und wieder auf der Straße leben würde, als sich von den Mitgliedern der Akademie verbiegen zu lassen. Emily erhält eine spezielle Ausbildung und lernt Beeinflussungstechniken, deren Wirkung einfach nur gruselig ist. Nach und nach erfährt man die wirklichen Hintergründe und Absichten der Akademie und wird immer tiefer hineingezogen in eine machtgierige Welt, in der eine unglaubliche Rücksichtslosigkeit an den Tag gelegt und einem deutlich vor Augen gehalten wird, was ein einziges Wort alles anrichten kann. Erst am Ende des Buches wird klar, wie die zahlreichen Handlungsfäden tatsächlich miteinander verschnürt und verflochten sind und wie eiskalt hier von Anfang an agiert wurde. Kleine Einschübe mit fiktiven Meldungen, Berichten und Protokollen unterstreichen das Geschehen und vermitteln dem Leser, wie durch geschickt eingesetzte Worte und Formulierungen sowie einseitiger Berichterstattung Menschen täglich aufs Neue manipuliert und in eine gewünschte Richtung gedrängt werden. Max Barry erzählt spannend und mitreißend, die Figuren sind vielschichtig, die Dialoge lebhaft, die Handlung ist tiefgründig und actionreich. Dazu ein fein eingewobener Humor, der die Geschichte ausgezeichnet abrundet. Ein grandioser Thriller.

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