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Rezension zu
König des Schicksals

Ein König für Schottland

Von: Rissa
10.08.2017

Inhalt Perth, 1306: Gerade einmal drei Monate ist es her, dass Robert Bruce zum König Schottlands gekrönt wurde. Doch er hat nicht viele Anhänger, viele Schotten unterstützen seine Rivalen, die Comyns. Um sich Sympathien der Bevölkerung zu sichern plant er einen Hinterhalt auf die Stadt Perth, die von Aymer de Valence, einem erbitterten Feind Bruce‘, besetzt und schikaniert wird. Doch Bruce befehligt nur tausend Mann, darunter viele Bauern. In der Nacht vor dem geplanten Angriff wird Bruce‘ Armee selbst angegriffen, viele seiner Männer getötet, andere gefangen genommen, und er selbst kann nur knapp entkommen. War Verrat im Spiel? Meine Meinung Mit König des Schicksals liegt der abschließende Band über das Leben des Robert Bruce vor, in dem über die Zeit von 1306 bis 1314 berichtet wird. Wie schon im zweiten Band wird auch hier auf Rückblicke und die Vorstellung der einzelnen Charaktere weitestgehend verzichtet, man bekommt nur wenige Hinweise darauf, was zuvor geschehen ist. Dies führt zwar dazu, dass man nicht gelangweilt wird, sollte man die drei Bände der Reihe kurz hintereinander lesen, liegt jedoch ein größerer Zeitraum dazwischen oder versucht man gar, diesen Band zu lesen, ohne die anderen zu kennen, fällt der Einstieg doch sehr schwer. Zwar gibt es ein Personenverzeichnis, das sämtliche auftretende Personen, real wie fiktiv, auflistet und kurz ihre Position beschreibt, doch ist dies nicht unbedingt ausreichend, um sie auch richtig einordnen zu können. Aus diesem Grund würde ich dringend empfehlen, diese Trilogie weitestgehend am Stück zu lesen. Robyn Young auch schafft es auch hier, die Personen menschlich darzustellen, ohne sie zu sehr zu verbiegen. So ist Robert Bruce ein Mann mit Ecken und Kanten, mal freundlich, mal voller Hass, er trifft Fehlentscheidungen, dennoch ist er weitestgehend sympathisch, so dass ich gerne über ihn gelesen habe. Doch auch die Darstellung König Edwards hat mir hier gefallen, ist sie doch nicht unbegründet negativ, sondern zeigt auch seine Gründe für seine Handlungen auf. Auch er wird zum Menschen, der unter seiner Krankheit leidet und das Erreichen seines Ziels, Bruce zu vernichten, noch erleben will. Dadurch, dass es inzwischen eine Vielzahl an Charakteren gibt, ist es leider nicht möglich, allen Leben einzuhauchen. Diejenigen, die Bruce nahestehen, sind jedoch weit mehr als nur die Darstellung ihrer Rolle, manche waren mir doch sehr ans Herz gewachsen, dass ich über den einen oder anderen Abschied doch recht traurig war. Auf Romantik, wo es aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine gegeben hat, wird verzichtet, dafür ist der Roman dann doch recht kriegslastig, geht es doch um die Sicherung der schottischen Krone. Die Ereignisse werden schonungslos beschrieben, manche, die mir vorher nicht bekannt waren, haben mich doch entsetzt zurück gelassen. Man sollte also nicht allzu zart besaitet sein, wenn man sich für diese Reihe entscheidet. Eine wichtige Rolle spielt auch hier die (fiktive) Prophezeiung, die dazu geführt hat, dass König Edward Reliquien der britischen Länder unter seine Kontrolle gebracht hat. Diese Erfindung der Autorin fügt sich nahtlos in die Handlung ein, hätte aber nicht sein müssen, um den Roman spannend zu gestalten. Die Übersetzung von Nina Bader ist weitestgehend gelungen, doch wieder einmal sind es die Häufung von Partizipien und die dadurch entstehenden Schachtelsätze, mit denen ich insbesondere zu Beginn meine Probleme hatte. Ein Beispiel: „Robert blickte sich um, als zwei mit einem Weidenkorb, aus dem hastig zusammengepackte Kleidungsstücke heraushingen, bepackte Diener aus dem Gebäude hinter ihm stolperten.“ (S. 12) So eine Satzstellung ist doch im Deutschen eher ungewohnt, manche Sätze musste ich mehrmals lesen, und immer wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich mich stärker auf den Satzbau als auf den Inhalt des Romans konzentriert habe. Man gewöhnt sich daran, jedoch wäre es bestimmt möglich gewesen, dies anders zu lösen. Abgerundet wird dieser Abschlussband wie auch die Vorgänger durch Zusatzmaterial wie das bereits erwähnte Personenregister, einer Karte der britischen Inseln sowie einem ausführlichen Glossar und ebenso umfangreichen Anmerkungen zu Wahrheit und Fiktion. Fazit Ein würdiger Abschluss der Trilogie über eine interessante Persönlichkeit der schottischen Geschichte, die ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für diese Zeit interessiert. Als Einzelband allerdings nicht zu empfehlen.

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