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Rezension zu
Unvollkommene Verbindlichkeiten

Ester und die Liebe

Von: eulenmatz liest
18.07.2017

INHALT: Nichts ist komplizierter als die Beziehung zwischen Mann und Frau. Das muss auch Ester Nilssons feststellen, Mitte dreißig und von Beruf Journalistin und Dichterin. Fünf Jahre sind vergangen seit ihrer unglücklichen Liebesbeziehung mit dem Künstler Hugo Rask, und Ester hat sich vorgenommen, dass ihr so etwas nie mehr passieren wird: einen Mann zu lieben, der sich nicht festlegen und ganz zu ihr bekennen will. Dann trifft sie bei einer Theaterprobe den Schauspieler Olof und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Olof macht kein Geheimnis daraus, dass er verheiratet ist. Trotzdem trifft er Ester. Die beiden gehen eine Beziehung ein, von der Olof behauptet, es sei keine. Er hat schließlich nicht vor, seine Frau zu verlassen. Also worauf wartet Ester? MEINUNG: Schon wie in Widerrechtliche Inbesitznahme, wo Ester sich in die unglückliche Beziehung mit Hugo Rask gestürzt hat, ergeht es ihr wieder ähnlich mit Olof. Man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen. Es wird allerdings das ein oder andere Mal Bezug auf Hugo genommen. Ich würde empfehlen beide Bücher hintereinander zu lesen. Wie gewohnt ist der Schreibstil von Lena Andersson wieder eine sprachliche Wucht und trotz der doch recht trivial anmutenden Story häufig wieder so anspruchsvoll, dass man diesen Roman nicht mal eben so nebenbei liest. Relativ schnell schlich sich bei mir der Gedanke ein, ob es an Ester liegt, dass sie immer in solche schwierigen Beziehungen rutscht oder ob sie einfach immer nur Pech hat. Ich konnte gut nachvollziehen, dass man sich auch mal in etwas verrennen kann, aber bei Ester grenzte es häufig an Besessenheit und es war absolut offensichtlich, dass nicht mehr aus der Affäre wird. Oft tat es mir leid, dass sie sich da so hinein gesteigert hat. Ester hat bei Olof scheinbar auch nicht aus ihrer Beziehung mit Hugo gelernt. Der Roman ist Aneinanderreihung von himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, zwischen ständiger Hoffnung und Desillusionierung Esters. Schon fast ekstatisch nimmt die Autorin jeden kleiner Intermezzo auseinander. Oft gleicht die psychologische Spannung einem Thriller. Immer wieder schwankte ich zwischen Schnappatmung und Ester grob schütteln, damit sie endlich aufwacht. Ich konnte häufig Parallelen und Wiederholungen zu Widerrechtliche Inbesitznahme feststellen, auch wenn es diesmal ein anderer Mann war. FAZIT: Es ist ein Roman, der einem emotional viel abverlangt, vor allem dann, wenn man vielleicht schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Ein sprachliches Meisterwerk, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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