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Rezension zu
Girls In The Moon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wunderschön und bewegend!

Von: The Page Walkers - Hanna & Melina
17.07.2017

Dieses Buch hat eine etwas kompliziertere Zeitspanne. Sie verbindet das Leben zweier Schwestern mit einer bestimmten Zeit im Leben ihrer Mutter, der ehemaligen Rockstar-Ikone Meg Ferris. Die Geschichte richtet die Aufmerksamkeit aus existenzielle Fragen, nach der Identität und Herkunft. Es war ein bisschen wie, als wären wir eingeladen worden, eine verträumt lyrische Woche in einer Familie voller Poeten und Musiker zu verbringen. Sie sind eine ziemlich komplizierte, zerrissene Familie mit Problemen, Geheimnissen und Meinungsverschiedenheiten, welche sie weiter auseinanderbringen und alles fühlt sich unglaublich Real an. Diese Geschichte basiert nicht auf unglaublich viel Handlung. Phoebe, die Protagonistin, ist eine sehr observierende und introspektive Ich-Erzählerin und der Großteil der Story wird aus ihrer Sicht erzählt. Sie fühlt sich selbst etwas verloren und unsichtbar. Sie steht im Schatten ihrer super erfolgreichen Mutter, dem immer noch berühmten Rockstar Vater und der aufstrebenden großen Schwester, die schon immer eine umwerfende Ausstrahlung hatte. Zudem hat sie durch einen dummen Fehltritt auch noch ihre beste Freundin verloren. Phoebe ist in einer Familie, die alle für perfekt halten auf der Suche nach sich selbst, nach ihrem eigenen, persönlichen individuellen, einzigartigen Ding. Etwas für sich, nur für sie. Luna ihre Schwester wahrt allerdings auch nur den Schein und Phoebe ist doch gar nicht so allein mit ihrer Verlorenheit und Unsicherheit. Natürlich gibt es noch die kurzen Ausschnitte, aus der Perspektive der Mutter, wie sie erfolgreich wurde und die Ehe mit ihrem Mann, langsam zerbrach. Die Einblick in den Verlauf ihrers Leben haben ungemein geholfen die Gegenwart besser zu verstehen und nachvollziehen zu könne. Zudem war dieses Generationen übergreifende Schreiben ziemlich cool. Auch wenn jedes der Mädchen ihre eigene Liebesgeschichte hat (vor allem ihre individuellen Beziehungen zu ihrem Vater) wird es so klar wie bisher in noch keinem Roman, dass es ihr Buch ist, über ihre Beziehung zueinander und ihrer Zukunft und Identitäten. Und wo wir schon dabei sind, wir haben die Beziehung der Schwestern absolut geliebt! Die einzelnen kleinen Einblicke in das alte Tagebuch ihrer Mutter, zeigt Lunas und Phoebes Kindheit noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Wie sich ihre Beziehung entwickelt hat und ihre zwei einzigartigen Persönlichkeiten. Teilweise waren diese Tagebuchauszüge so toll und wir würden es lieben, wenn es noch ein Buch zu Megs Geschichte und einen Folgeband zu diesem geben würde. Die Art und Weise wie die Autorin über ihre Beziehung schreibt, ist absolut bezaubernd. Wir haben die verschiedenen Versionen der einzelnen Personen geliebt und die verschiedenen Geschichten an die sie sich erinnert, ihre eigene Version der Wahrheit. Es gab viel Enttäuschung und Verletzung aber noch viel mehr Liebe und Hoffnung und Verständnis. McNally umschreibt Gefühle und Gedanken, die wahrscheinlich für uns alle bekannt sind, allerdings viel zu spezifisch für uns, dass wir sie erklären könnten. Alles fühlt sich so persönlich und vertraut an, was die Geschichte der Ferris Mädchen gerade real macht. Auch die Popkultur Aspekte, ob erfunden oder Real, haben dem ganzen Buch so viel Echtheit gegeben und außerdem was es mal was anderes und hat super viel Spaß gemacht zu lesen. Diese vielen kleinen Details haben die Geschichte zu Leben erweckt. Dieses Buch hatte einen der wahrheitsgemäßesten Dialoge in eine YA Roman, die wir je gelesen haben, wenn es darum geht wie richtige Teenager zu klingen. Besonders die Sprache der Autorin war einfach umwerfend. Wir mussten ganze Absätze noch einmal lesen, einfach um das „world building“ auf uns wirken zu lassen. Wir haben so viel an diesem Buch vergöttert, aber wenn wir uns eine Sache aussuchen müssten, dann wäre es definitiv die wunderschöne Sprache! Vor allem jedes mal wenn der Himmel, der Mond oder die Sterne beschrieben wurden, mussten wir kurz Pause machen und die Wörter wirken lassen. Das Leseambiente war absolut einzigartig. Das Buch hat eine solche inspirierende Wirkung, dass wir selbst danach den Drang hatten unsere Wörter auf Papier zu bringen und uns selbst in die Welt der Sprache zu stürzen. Mit einem Köpper! Wir wissen gar nicht, wie wir beschreiben sollen, wie es war diese Buch zu lesen. Es hat sich so gut angefühlt, wie wenn man an einem Sommernachmittag durch seine geliebte Stadt wandert oder seinen lieblings Track auf verkratztem Vinyl hört oder mit einer geliebten Personen durch eine sternenerhellte Nacht spaziert. Es ist dieses eine Gefühl, warm und so voller Leben und wir können Janet McNally nur dafür bewundern, dafür, dass sie sie es geschafft hat dies auf Papier festzuhalten. Wunderschön und bewegend. Ein Buch über Schwestern und Familie, wie man zueinander findet und auseinander bricht. Eine Liebesgeschichte mit allen Arten und Facetten der Liebe. Die Liebe der Familie. Die Liebe für ferne Orte und unbekannte Plätze. Eine Liebe für Musik und Wörter.

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