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Rezension zu
Mord auf Bestellung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nervenaufreibende Menschenjagd

Von: Nico Wallmann
01.06.2017

Mord auf Bestellung ist mein zweites Buch, welches ich von Jack London gelesen habe. Ich mag seinen einfachen, aber dennoch bilderzeugenden Schreibstil. Es reichen schon wenige Sätze und man ist den Welten von Jack London verloren. Auch gefallen mir seine Darstellungen der Charaktere sehr. In Mord auf Bestellung begleiten wir den schwerreichen und wild entschlossenen Winter Hall, der der dem Treiben einer New Yorker Attentats-Agentur ein Ende zu bereiten. Gleich zu Anfang trifft sich Hall mit dem Boss eben jener Agentur - Ivan Dragomiloff. Dragomiloff ist ein tiefst moralischer Mensch, der von einer moralischen Mission geleitet wird: Erst wenn alle Schurken beseitigt sind, wird unsere Welt eine besser sein. Eine Bedingung der Attentats-Agentur ist es, dass die Zielpersonen ihren Tod nachweislich verdient haben. Bei diesem Treffen bezahlt Winter Hall für den Tod Dragomiloffs und Hall kann auch beweisen, dass dieser seinen Tod verdient hat. Dragomiloff nimmt das Angebot an. Wenn es seine Auftragskiller nicht innerhalb des Jahres 1911 schaffen, ihren Boss zu töten, ist der Auftrag erloschen und Dragomiloff ein freier Mensch. Nebenbei ist Hall auch noch in die schöne Grunya verliebt. Sie arrangiert ein Treffen zwischen ihrem Geliebten und ihres Vaters. Schnell stellt sich heraus, dass der Vater von Grunya der Boss der Attentats-Agentur ist. Dragomiloff ist ein gewiefter Mann und hat Vorkehrungen getroffen. Was nun folgt ist eine Menschenjagd durch die USA, in der sich Hall den selben philosophischen Fragen konfrontiert sieht, die auch Dragomiloff beschäftigt haben: Sind Morde um der Gerechtigkeit willen legitim? Welcher Zweck dient welchen Mitteln? Einmal in Gang gesetzt eskaliert die Operation mit tödlicher Logik und vor einer hawaiianischen Insel kommt es zum finalen Showdown ... Ich muss sagen, dass ich am Anfang dieser Geschichte meine Zweifel hatte. Denn schon auf Seite 31 wurde mir klar, in welcher Beziehung die Charaktere stehen werden, dieser Hinweis - ob bewusst gesetzt, oder nicht(?), hat mir ein wenig den Spaß an der Geschichte sowie der Spannung genommen. Meine Vermutung, hatte sich im Verlauf der Geschichte bestätigt, doch was mir zwischenzeitlich aufgetischt wurde, konnte diese Vermutung wett machen und mich vollends bei Laune halten. Die Spannung, welche mir am Anfang durch meinen Verdacht genommen wurde, wurde mir nun zurückgegeben. Die Charaktere sind klasse gezeichnet, Humor vom feinsten, das war ich von Jack London gar nicht gewohnt. Da kenne ich ihn aus König Alkohol ganz anders. Mord auf Bestellung ist ein erfrischender Thriller - auch wenn dieser schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Der Schreibtstil von Jack London war anfangs etwas holprig, aber daran gewöhnt man sich schnell. Die Geschichte nimmt mit jedem Kapitel an Spannung zu und wird dadurch zu einem wahren Page-Turner und ehe man sich versieht, ist man Zeuge eines teuflischen Finales. Hin und wieder gab es zwar kleine Durchhänger in denen viel über Gott und die Welt philosophiert wurde, doch diese kleinen Pausen der Hetzjagd gefielen mir, denn dadurch erhielt man einen perfekten Einblick in das Denken der verschiedenen Figuren, die durch ihre philosophischen Sichten mehr Tiefe erlangten.

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