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Rezension zu
Lily und der Oktopus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Steven Rowley: "Lily und der Oktopus"

Von: Liesa
01.06.2017

„Lily und der Oktopus“ erzählt die humorvolle aber auch sehr emotionale Geschichte von Ted und Lily, die viel mehr als nur Haustier und Haustierbesitzer füreinander sind. Die beiden leben zusammen wie ein altes Ehepaar, führen ernsthafte (und auch nicht so ernsthafte) Gespräche, essen Pizza oder spielen Monopoly. Der gemütliche Alltag der beiden wird erst dann aus Tür und Angel gerissen, als Ted etwas oktopusförmiges an Lilys Kopf entdeckt und realisiert, dass die Zeit der beiden bald ein Ende nehmen könnte. Anfangs war ich etwas perplex, mit welcher Selbstverständlichkeit der Autor die Gespräche zwischen Hund und Mensch in die Handlung mit einfließen ließ, wie Lily fast schon personifiziert wurde. Dabei ist das gar nicht so wunderlich, denn gerade Hunde – die treusten Seelen, die man sich wohl nur vorstellen kann – haben so viele menschliche Züge an sich. Wir hatte früher selber eine Hündin, sie hieß Blacky, und sie war viele viele Jahre meine allerbeste Freundin. Alle Geheimnisse konnte ich ihr anvertrauen, ohne befürchten zu müssen, sie würde sie ausplaudern, ich konnte mit ihr toben, aber auch stundenlang auf dem Boden liegen und sie nur hin und wieder streicheln, während ich ihr irgendwelche selbsterfundenen Quatschgeschichten erzählte oder sie mit meinen Problemen nervte. Ich glaube, wenn man als Kind selber nie einen Hund bzw. generell ein Haustier gehabt hat, kann man viele der Gedanken der Haustierbesitzer überhaupt nicht nachvollziehen. Ich will nicht behaupten, dass man den Protagonisten aus „Lily und der Oktopus“ nur dann versteht, wenn man selber mal einen Hund hatte oder immer noch hat, aber ich glaube schon, dass die Gefühlswelt von Ted in dem Fall leichter zugänglich ist. Lily’s Geschichte hat mich zu sehr an die meiner eigenen Hündin erinnert, weswegen mir viele der Situationen direkt ans Herz gingen. Nicht nur, dass Lily sprechen kann, auch der Oktopus bekam eine Stimme. Gegen Ende gab es einen ganzen Teil, bei dem ich mir nicht sicher war, ob man ihn rein metaphorisch deuten sollte oder ob das möglicherweise nicht sogar schon magischen Realismus darstellen könnte. Für mich war diese Seereise mitunter fast der emotionalste und kraftvollste Part, obgleich er so skurril war und sich – leider – so schrecklich unreal anfühlte. In dem Buch geht es aber nicht nur um das Abschiednehmen und die Trauer um den Verlust, sondern Ted blickt auch auf viele schöne (aber auch nicht so schöne) Episoden aus seiner Vergangenheit mit Lily zurück. Dadurch versteht man die Beziehung und die Liebe, die die beiden füreinander empfinden, noch so viel besser. Dabei drückt Steven Rowley an keiner Stelle absichtlich auf die Tränendrüse oder macht das ganze unnötig kitschig. Zum Schluss sind die beiden einem so sehr ans Herz gewachsen, dass die Tränen von ganz alleine fließen. Wer Lust auf ein traurigschönes Buch hat, in dem Freundschaft und Tierliebe ganz groß geschrieben werden, der sollte unbedingt zu „Lily und der Oktopus“ greifen. Das Buch trifft einen mitten ins Herz, ob man will oder nicht, und bietet darüber hinaus viele witzige aber auch traurige Dialoge. 4.5/5

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