Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Im ersten Licht des Morgens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

mutige Familiengeschichte

Von: Märchenbuch
17.05.2017

Rom 1943. Als die Italienerin Chiara Ravello eines Morgens miterleben muss, wie zahlreiche jüdische Familien von deutschen Soldaten in ein Arbeitslager abtransportiert werden, gelingt es der jungen Frau in letzter Minute den kleinen Jungen Daniele Levi vom LKW zu ziehen. Sie nimmt das jüdische Kind mit zu sich nach Hause und kümmert sich um Daniele wie um einen eigenen Sohn. Nach wenigen Tagen beschließt Chiara mit dem Jungen und ihrer jüngeren Schwester Cecilia, die sie ebenfalls liebevoll umsorgt, aus Rom zu fliehen und zu ihrer Nonna aufs Land zu ziehen. Das harte Kriegsjahr nimmt seinen Lauf und die Beziehung zu Daniele wird immer schwieriger, denn der Junge ist verschlossen und rebellisch, lässt niemanden an sich heran und ist durch den Verlust seiner Familie schwer gezeichnet. Jahre später 1973, erhält Chiara einen schicksalhaften Anruf, der sie plötzlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und sie schlagartig ins Jahr 1943 zurückversetzt. Chiara lebt mittlerweile wieder in Rom und führt ein ruhiges Leben. Doch als ihr ein 16-jähriges Mädchen namens Maria am Telefon verkündet, dass sie den Sommer bei ihr in Italien verbringen möchte, um mehr über einen gewissen Daniele Levi zu erfahren, weckt Maria bei Chiara alte Geister und eine tief verborge Sehnsucht. Die Autorin Virginia Baily konnte mich mit ihrem Drama rund um den jüdischen Jungen Daniele und seine wagemutige Retterin Chiara sehr gut unterhalten. Der Roman wird in zwei Zeitperioden erzählt, die sich kapitelweise abwechseln. Die aktuelle Handlung spielt 1973 und der zweite Erzählstrang beschreibt die Geschehnisse des Jahres 1943, eine Zeit voller Schrecken und Leid. Trotzdem präsentiert uns die Autorin keinen klassischen Kriegsroman sondern eine mutige Familiengeschichte. Obwohl wir über Danieles Lebensweg und seine Entwicklung vom kleinen Jungen zum erwachsenen Mann recht wenig erfahren, konnte ich einen guten Zugang zu dem jungen Protagonisten finden und mit seinem schweren Schicksal mitfühlen. Seine Verletzlichkeit und Traurigkeit war stets spürbar, doch ich hätte mir mehr Details zu Danieles Lebensgeschichte gewünscht. Neben Themen wie Mut, Familie und Verlust, spielen ganz klar Schuld und Verantwortung die Hauptrollen in diesem Buch. Schlicht und ohne Kitsch verpackt die Autorin diese zentralen Themen in ihre Geschichte und am Ende bleibt die Erkentniss, dass sich Familie nicht ausschließlich über Blutsverwandtschaft definieren muss.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.