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Rezension zu
It’s teatime, my dear!

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein ungewöhnlicher Trip durch Großbritannien

Von: Martina Meyen
15.05.2017

Auf höchst amüsante Weise nimmt Bill Bryson mich mit auf seinem Trip quer durch Großbritannien und man muss seinen unverwechselbaren Humor schon sehr mögen um auch sein Buch zu mögen. Bill Bryson und ich haben eine große Gemeinsamkeit – die Liebe zu Großbritannien und seinen Bewohnern. Und so habe ich ihn sehr gerne auf dieser etwas ungewöhnlichen Reise begleitet. Mit ihm besuche ich nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten. Er erzählt kleine Anekdoten und viel Wissenswertes, Hintergründiges und Eigentümliches. Er huldigt der wunderschönen Landschaft Großbritanniens und führt mich an Orte, von denen ich teilweise noch nie gehört habe. Er erzählt mir kleine feine Geschichten von Begebenheiten, die sonst nirgendwo erwähnt werden. Das gefällt mir ganz besonders und auch wenn ich mir natürlich nicht alles merken kann, so bleibt doch einiges in meinem Kopf. Wer noch nicht in Großbritannien war, bekommt Lust auf die Insel und wer sie eh schon liebt, bekommt Futter für die Sehnsucht. Ich habe mir schon eine Liste mit Orten angelegt, die ich jetzt unbedingt auch noch besuchen möchte. Bill Bryson startet in Bognor Regnis, einem Seebad in Südengland am Ärmelkanal, und von dort weiter zu den Seven Sisters und spätestens da habe ich mir ein bebildertes Buch gewünscht. Bill Bryson erzählt sehr bildhaft, keine Frage, aber die Schönheit Großbritanniens kann man nicht immer in Worte fassen, das muss man einfach sehen. Manchmal schweift er allerdings sehr vom Thema ab, kommt von Hölzchen auf Stöckchen und da wollte ich ihn so manches mal schütteln. So philosophiert er übers älter werden, wo man etwas ganz anderes erwartet und dann wartet man, dass er doch endlich von dem Ort berichtet, der in der Überschrift genannt wird. Oh ja, manchmal musste ich sehr sehr geduldig sein. Bill Bryson plaudert viel aus dem Nähkästchen, manchmal sehr persönliches, er thematisiert u. a. sein Ärgernis über den National Trust, Plastikmüll in den Meeren, fehlende Interpunktion und nicht korrekte Rechtschreibung. Ich weiß, dass er Land und Leute sehr mag, aber bisweilen ging mir sein Humor dann doch zu sehr unter die Gürtellinie. Als er z.B. die gewöhnungsbedürftige Aussprache von einigen Orten erklärt, tut er dies mit den Worten: „Viele fragen sich, warum das so ist. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber, dass etwas davon kommt, wenn man mit engen Verwandten schläft.“ (S.264) Sorry Mr. Bryson, das finde ich absolut nicht witzig. Das ist nicht die einzige Stelle, bei der ich die Augen verdrehte, aber es waren dann doch nicht so viele, dass sie mir den Spaß am Buch verdorben haben. Und anstatt mich über solche Ausrutscher zu ärgern, habe ich mich lieber über die vielen interessanten Hintergrundinformationen gefreut. Die einzelnen Kapitel sind nicht besonders lang, sie umfassen in der Regel so um die zehn Seiten. Meistens weist die Überschrift auf den Ort hin, über den Bill Bryson als nächstes berichten wird, aber manchmal heißen sie einfach „In den Wald“ oder „An der Küste“. Allerdings bewegt er sich stetig Richtung Norden und ich wusste, irgendwann wird er wohl in meinem geliebten Schottland ankommen. Auch wenn es nur ein einziges Kapitel war, ich glaube, das habe ich am meisten genossen. Und genau so ist es: „Seltsamerweise kann niemand genau sagen, wo die schottischen Highlands beginnen und wo sie enden, aber es kommt ein Moment, in dem sich die Welt mit prickelnder Luft füllt und die Berge zu einer violetten Pracht werden. Dann weiß man, dass man angelangt ist.“ (S. 456). Fazit: It´s teatime my dear ist eine Liebeserklärung an Großbritannien, ein Sammelsurium kurioser Anekdoten, ein bisschen Geschichtsunterricht und irgendwie auch ein Reiseführer auf eine ungewöhnliche und humorvolle Art.

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