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Rezension zu
Fotos, die die Welt bewegten

Ein wenig Zeitgeschichte zum 1. Mai

Von: Juli
01.05.2017

Kennt Ihr diese Wahnsinnsbilder, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen und für immer und ewig mit einem Ereignis verknüpft sind? Für mich gehört definitiv das Bild des ostdeutschen Grenzsoldaten, der am 13. August 1961 allen Mut zusammennimmt und den Stacheldraht überspringt, dazu. Was für ein Glück für den Fotografen, in diesem Moment auf den Auslöser gedrückt und ein Sinnbild für den Gegensatz zwischen Freiheit und Zwang geschaffen zu haben! Dieses Bild ziert das Cover des Fotobandes Fotos, die die Welt bewegten, der über hundert solcher Aufnahmen beinhaltet: Die vietnamesischen Kinder, die vor der Napalmbombe fliehen, die Papparazzi-Bilder von Lady Di oder der Tsunami, der 2004 weite Teile Thailands zerstörte, sind uns noch gut im Gedächtnis. Anderes ist vielleicht schon wieder etwas in Vergessenheit geraten wie die hungernden Kinder in Nigeria oder der Militärputsch gegen Salvador Allende. Doch natürlich können nicht nur Bilder, die Leid und Krieg zeigen, die Menschen bewegen. Zum Zeitgeschehen des 20. und 21. Jahrhunderts zählen ebenso die erste Landung auf dem Mond, das Woodstock-Festival oder die Inauguration von Barack Obama, dem ersten schwarzen Präsidenten der USA. Nicht erst seit Bots und Fake-News wissen wir aber, dass Bilder nicht immer die ganze Wahrheit erzählen, auch wenn es so scheint. Deshalb gibt es zu jedem Foto nicht nur einen ausführlichen Text, der Struktur und Wirkung beschreibt, sondern eben auch eine Einordnung in den historischen Kontext, wodurch sich Kunst- und Zeitgeschichte sehr schön ergänzen. Ein schaler Nachgeschmack bleibt allerdings, doch das ist bei weitem nicht die Schuld des Fotobandes: So viel menschliches Elend ist in Bildern festgehalten und für die Nachwelt archiviert worden, niemand kann das Geschehene leugnen – und doch werden wie es scheint immer wieder dieselben Fehler gemacht.

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