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Rezension zu
Die Griechen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Was das Griechentum der Antike ausmachte

Von: Michael Lehmann-Pape
13.04.2017

Das antike Griechenland ist die Wiege der westlichen Welt. Philosophie und Demokratie, auch das militärische Handeln, waren und sind umfangreich immer noch Normgebend für die Gegenwart der westlichen Gesellschaften, auch wenn im Lauf der Jahrhunderte Transformationen, Entwicklungen und Veränderungen stattgefunden haben. All dies beruht zumindest auf dem Denken und dem „Lebensstil“ Griechenlands der Antike. Was aber sind die maßgeblichen Faktoren für die damalige Entwicklung und Entfaltung? Was verbindet Sparta mit Athen bei aller Konkurrenz und allem Befremden übereinander? Aus welchen „Charaktereigenschaften“ heraus wurde dieses antike „Erfolgsmodell“ geformt? Dazu gehört, nach neuesten Erkenntnissen komperatistischer Studien, auf jeden Fall der kulturelle Austausch mit anderen Kulturen der damaligen Zeit. „Viele dieser interessanten Entdeckungen haben gezeigt, wie viel die Griechen mit ihren Vorläufern und Nachbarn gemein hatten“. Und dennoch lässt sich die sprunghafte Entfaltung der Zivilisation im antiken Griechenland nicht aus den einzelnen Teilen der kulturellen Befruchtung alleine erklären. Das Wissend er Zeit in genau dieser Form zu nutzen und zu transformieren, dies führt Hall auf 10 „Grundeigenschaften“ zurück, die zur damaligen Zeit allen Griechen weitgehend gemein waren. Eine „Vermittlerfunktion“ in Aufnahme von Wissen, Integration desselben in die eigene Kultur und sodann Weiterverbreitung. Die mehrsilbige und wandelbare Sprache. Kulturelle Anpassungsfähigkeit. Sie gingen von der „Gleichheit“ aus ohne jede ethnische, biologisch begründete Ungleichheit im Denken. Das liegt als Grundvoraussetzung zunächst vor, bevor die verbindenden, wichtigen Eigenschaften auf dieser Basis die Entwicklung vorantrieben. Die Griechen waren Seefahrer, misstrauisch gegenüber allen Autoritäten, individualistisch und überaus wissbegierig. Offen für neue Ideen, liebten Wettkämpfe (vor allem sportliche), es gab einen breiten Humor-Konsens und die allgemeine Bewunderung gegenüber herausragenden Personen. Zudem herrschte eine Hochachtung vor der Rhetorik und eine allgemein verbreitete „Redegewandtheit“. Und was ebenfalls allen Griechen gemein war, war die Lust am Vergnügen, der Zerstreuung. Mit dieser Summe an verbindenden Eigenschaften war ein sozio-kulturelles Umfeld geschaffen, in das intellektuelle Ideen von Einzelnen aufgenommen werden konnten, ein Zusammenhalt gegen Bedrohungen von außen geschaffen werden konnte trotz aller Unterschiede zwischen den einzelnen Teilen der Griechen 8nicht nur Sparta und Athen), eine Ergänzung in den Kräften herausragender Personen wie der Philosophen, aber auch Leonidas und Alexander dem Großen auf der militärischen Ebene. So bietet Hall ein differenziertes Bild der Einflüsse durch den kulturellen Kontext, flexibel aufgenommen durch die 10 Eigenschaften der Griechen und durch dann einzelne, aus beidem erwachsene Personen, in denen sich Entwicklungsstränge auch bündelten. „Sie waren das richtige Volk zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um jahrhundertelang den Staffelstab des geistigen Fortschritts zu tragen“. Ein anderes Herangehen, dass das Menschliche des „Griechischen Wunders“ in den Vordergrund rückt und Verbindungslinien betont, die in dieser Form noch nicht so zentral gesetzt wurden. Zudem gelingt es Hall, ihr Werk durchaus unterhaltsam im Stil zu gestalten, so dass die Lektüre eine Freude ist.

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