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Rezension zu
Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nur wer sich verliert, kann sich auch finden …

Von: Literaturwerkstatt - kreativ / Blog
09.04.2017

„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands von Salvatore Basile Der Protagonist des Romans ist der dreißigjährige Michele. Er lebt und arbeitet in dem kleinen Dorf Miniera di Mare in Italien. Er hat die Stelle als Bahnhofswärter von seinem Vater übernommen. Seine Mutter hat die Familie verlassen, da war er 6 Jahre alt. Michele sah seine Mutter in den Zug einsteigen und dann nie wieder. Dieser tiefe Einschnitt in sein Leben führt dazu, dass er alleine und isoliert in dem Wärterhäuschen, das zum Bahnhof gehört, wohnt. Michele ist introvertiert und vertraut niemandem. Er verlässt nie das Bahnhofsgelände und alles was er zum Leben braucht, lässt er sich anliefern. Mittlerweile hält nur noch einmal ein Tag ein Regionalzug, für den Michele verantwortlich ist. Jeden Abend macht er den Zug sauber und sammelt die zurückgebliebenen Gegenstände ein. Diese Fundstücke bewahrt er in einem Zimmer des Wärterhäuschen auf.Bei einem seiner Rundgänge durch den Zug findet er eine kleine Puppe. Am gleichen Abend noch steht die lebhafte, junge Elena vor ihm und fragt nach dieser Puppe, die ihrer Zwillingsschwester Milù gehört. Elena ist die Erste die nach langer Zeit wie ein Wirbelwind in sein Leben tritt und ihn aus seiner Lethargie heraus holt, ihn jedoch auch oft überfordert. Der Autor beschreibt dies an einer Stelle sehr schön. Beide sitzen abends zusammen: „Michele warf einen suchenden Blick zum Himmel, als wollte er sich vergewissern, das wenigstens er noch an seinem Platz war.“ An einem Tag findet Michele im Zug sein eigenes altes rotes Tagebuch. Dieses hatte seine Mutter mitgenommen, als sie fortgegangen war. Elena ermutigt Michele seine Mutter zu suchen. Dieser nimmt nun all seinen Mut zusammen und macht sich auf den Weg . Auf dieser Reise begegnen ihm sehr unterschiedliche Menschen – nicht alle sind gut zu ihm – und trotzdem bringen all diese verschiedenen Begegnungen wichtige Erfahrungen mit sich, die ihm helfen ins eigentliche Leben und so auch zu sich selbst zurückzufinden. Während der Reise bleiben Michele und Elena in Kontakt. Warum Elena sich besonders zu Michele hingezogen fühlt hat natürlich auch einen Grund und ist eng mit ihrer eigenen Lebensgeschichte verknüpft. Am Ende der Reise kommt es zu einer Begegnung zwischen Michele und seiner Mutter, die aber doch ganz anders ist, als Michele es sich immer wieder während der Reise ausgemalt hat. Fazit: Angesprochen hat mich auf Anhieb das Cover mit der italienischen Landschaft und dem anrollenden Zug. Auf eine Reise habe ich mich nun mit Michele begeben. Der Autor Salvatore Basile hat mit seinem klaren, lockeren und doch auch poetischen Schreibstil es sehr schnell geschafft, dass Michele einem sehr Nahe ist und sogar ans Herz wächst. Das der Autor auch als Regisseur arbeitet ist in der Dramaturgie des Buches zu spüren. Der Autor hat in kurzen Sequenzen immer neue Impulse und Gedankengänge ins Spiel gebracht. Man verweilt nicht zu Lange an einem Ort, was mir persönlich sehr gut gefällt. Dadurch wurde es nie langweilig und die Seiten flogen dahin. Auch das Auftauchen der einzelnen Personen ist oft nur kurz und trotzdem bleiben sie gut im Gedächtnis. Der Autor schafft es gutes Kopfkino entstehen zu lassen. Alles im Allem ein wunderschön zu lesendes Buch. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir vielleicht eine Prise Humor mehr gewünscht. Eine absolute Leseempfehlung !!!

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