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Rezension zu
Medici - Die Macht des Geldes

Geld und Intrigen im 15. Jahrhundert

Von: Moni2506
01.04.2017

„Medici – Die Macht des Geldes“ von Matteo Strukul erzählt die Geschichte der 2. Generation der Medici und wie diese ihre Macht behaupteten und noch weiter ausbauen konnten. Erschienen ist der Roman im März 2017 im Goldmann-Verlag. Florenz, 1429: Giovanni de Medici, Bankier und Begründer der Medici-Dynastie, stirbt und hinterlässt seinen beiden Söhnen Cosimo und Lorenzo die Leitung über die Geschäfte und die Familie. Immer auf Bescheidenheit bedacht, hat sich Giovanni dennoch auch große Feinde, besonders in der Familie Albizzi, geschaffen. Rinaldo del Albizzi hat den unbedingten Willen Florenz unter seine Herrschaft zu bringen und ist dafür auch bereit über Leichen zu gehen. Ein Tauziehen um die Macht in Florenz beginnt. Leider hat mir dieser historische Roman nich so gut gefallen. Es wollte nicht so wirklich das Gefühl aufkommen, dass ich mich in einer anderen Zeit befinde. Ich bin aber auch mit etwas anderen Erwartungen an das Buch heran gegangen. Ich dachte, dass man auch ein bisschen mehr Einblick in die Geschäfte erhält. Man weiß zwar, dass viel Geld da ist, aber wie genau dies verdient wird, wird meines Erachtens nicht so klar. Lorenzo führt die Bankgeschäfte, während sich Cosimo um die Kunst und Wissenschaft sowie die Politik kümmert. Hierbei ist definitiv mehr die Politik im Vordergrund und was man mit Geld so alles im Hintergrund bewerkstelligen kann. Es werden Allianzen geschmiedet, es werden Leute bestochen, prestigeträchtige Konzile werden in die Stadt geholt, um das Ansehen zu steigern. Mich hätte tatsächlich mehr interessiert, wie Giovanni es geschafft hat, seine Familie so stark und mächtig zu machen. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, war aber auch nicht überragend. Die Geschichte lies sich flüssig lesen, die Kapitel waren kurz. Die Überschriften über den Kapiteln haben der Geschichte manchmal etwas die Spannung genommen, da sie zu viel vorweggenommen haben. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Ereignisse einfach aneinander gereiht wurden. Wie es zu bestimmten Entwicklungen kam, wird zu wenig beleuchtet. Das hat auch dazu geführt, dass man nicht so richtig in der Geschichte drin war. Darüber hinaus habe ich auch mit den Personen nicht wirklich mitgefiebert. Es war die ganze Zeit immer eine gewisse Distanz da. Dies wurde sicher auch durch die Perspektivwechsel mitten im Absatz begünstigt. Plötzlich war man in der Gedankenwelt von jemand anderem drin. Die Gespräche der Personen untereinander wirkten teilweise sehr unglaubhaft und gestellt. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Medici durch und durch gut waren und die Feinde, die Medici zwar als das Böse angesehen, aber diese Personen eben selber durch und durch böse waren. Zumindest bei dem Schweizer Söldner Richard Schwartz und Laura Ricci wird auch ein Blick in die Vergangenheit gewagt und warum diese Personen so geworden sind. Ganz schlimm fand ich auch die Sexszenen. Diese waren glücklicherweise nur kurz geschrieben. Aber entweder wurde die Liebe zu der Person in der Szene überhöht oder es war einfach nur abstoßend. Dies lag durchaus auch an den Personen, die Sex miteinander hatten, aber meist hatten diese Szene irgendwie einen krankhaften Touch. Zu Gute halten muss man dem Autor, dass er gut recherchiert hat und sich weitestgehend an die Fakten gehalten hat. In einem kurzen Nachwort erfahren wir hierüber mehr. Fazit: Ein historischer Roman über die interessante Familien-Dynastie der Medici, der sich genau an die Fakten hält, aber leider kein historisches Lesefeeling aufkommen lässt und zu viel Distanz zu den Personen wahrt. Hierfür gibt es 2,5 Sterne von mir.

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