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Rezension zu
Unter Briten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unter Briten

Von: Merendina
27.03.2017

Ich habe während des Studiums eine Zeit lang in England gewohnt und ich reise auch sehr gerne immer wieder mal nach Großbritannien. Deswegen kenne ich schon vieles von Land und Leuten. Trotzdem habe ich mich sehr auf die Lektüre von Christoph Scheuermann: „Unter Briten – Begegnungen mit einem unbegreiflichen Volk“ gefreut. Schon das Buchcover finde ich sehr interessant und passend. In Nationalfarben sind auf weißem Hintergrund Gegenstände abgebildet, die man irgendwie mit England verbindet. Man sieht darauf z.B. englisches Bier, eine typische Telefonzelle, einen Doppeldeckerbus, ein schwarzes Taxi, etc. Aber ist das alles wirklich noch typisch britisch? Der Journalist Christoph Scheuermann reiste für seine Recherchen quer über die Insel, trifft auf die verschiedensten Menschen und besucht viele Orte. So schreibt er über Prinz Charles, er verbringt einen Abend mit einer britischen Rockband, besucht die Computerspielemesse Insomnia in Birmingham, geht zu einem Pfandleiher nach Blackpool. Er schreibt über das zweite Leben eines Ex-Fußballprofis, trifft Schülerzeitungsredakteure aus Eton, ist mit einer Schatzsucherin in Wales unterwegs, spricht mit Bergleuten aus Wakefield bei ihrem Stammtisch, ist dabei, wie sich ein Double in eine Herzogin verwandelt usw. Ich habe das Buch von vorn nach hinten gelesen. Die einzelnen, voneinander unabhängigen Kapitel eignen sich aber auch bestens zum Querlesen. Das Buch lässt sich aufgrund der schönen, sehr angenehmen Sprache bestens lesen. Viele verschiedene Fotos lockern den Lesefluss auf. Als Scheuermann sich auf diese Reise begibt, steht der Brexit noch bevor. Einiges ist im Wandel. Das „good old England“ scheint es nicht mehr wirklich zu geben. Auf seiner Reise trifft er Menschen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Einige von ihnen sehen der Zukunft pessimistisch entgegen, andere finden sich mit ihrer Situation ab, wieder andere schauen recht positiv auf das, was kommen wird. Nicht alle Kapitel waren gleich interessant für mich. Von einigen Treffen und Persönlichkeiten war ich begeistert, andere Geschichten hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Dass sich junge Britinnen bei einem Junggesellinnenabschied maßlos betrinken, ist wohl manchmal so, aber eben nicht immer. Und das gibt es auf gleiche Art und Weise auch in Deutschland. Oder auch die kuriosen Ufo-Forscher sind für mich nicht unbedingt britisch. Die gibt es auch anderswo. Trotzdem gehören auch diese Schichten bzw. Gruppen zu Großbritannien und zur britischen Gesellschaft dazu. Insgesamt ein kurzweiliges Buch, bei dem der Humor nicht zu kurz kommt. Allerdings haben mich nicht alle Kapitel gleichermaßen interessiert. Deswegen gibt es von mir einen Punkt Abzug. Vier Sterne!

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