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Rezension zu
Die Tiere von Picasso

Die Tiere von Picasso - Boris Friedewald

Von: paper.and.poetry
09.03.2017

„Picasso liebt oder hasst Menschen, aber er hängt an allen Tieren; sie sind ihm ebenso unentbehrlich wie Frauen … Wäre es nach ihm gegangen, hätte er wie Noah Tiere aller Art um sich versammelt …“ Brassaï Picasso wird beschrieben als ein Mensch, der das Leben geliebt hat. Vor allem Tieren müssen dies wohl gespürt haben, denn kaum einer vermag eine solche Nähe zu seinen tierischen Begleitern aufgebaut zu haben wie Picasso. Egal ob Tauben, Katzen, Hunde, Affen, Pferde, Eulen, Ziegen, Fische, Stiere. Sie alle haben Picasso faszinieren können – und wohl auch umgekehrt. Von Picasso muss eine Aura der Wärme und Zuneigung ausgegangen sein, die sich nur schwer beschreiben lässt. Zeigen lässt sie sich aber in vielen seiner Werke. Aus diesem Grund befasst sich „Die Tiere von Picasso“ in neun tierischen Kapiteln mit den zuvor genannten Tieren, wie sie Picassos Leben beeinflusst haben und auf welche Art und Weise er sich mit ihnen künstlerisch auseinandergesetzt hat. Der Autor Boris Friedewald beschreibt um diese Tiere herum Picassos Welt, seine Familie, seine Frauen, seine Kinder, seine Art, die Dinge zu betrachten und aus ihnen Kunst zu machen. Jedes Tier könnte man sozusagen als eine weitere Phase Picassos bezeichnen. Mit dem einzigen Unterschied, dass diese Phasen oft dauerhafter Natur gewesen sind, z.B. im Falle seines Hundes Lump. Es macht Spaß, durch die 143 Seiten des Buches zu blättern, mehr über Picasso, diesen faszinierenden Künstler, zu erfahren und über seine Tierliebe, die mir bisher zwar entfernt bekannt, aber doch nicht so stark bewusst gewesen ist. Die beispielhaften Abbildungen sind gut gewählt und man bekommt einen Eindruck davon, wie Picassos Werke (zum Teil) entstanden sind. Er hat Kunstwerke in den alltäglichsten Gegenständen gesehen, bevor sie anderen überhaupt hätten bewusstwerden können. Zum Beispiel erkennt er in einem alten Sattel und einer Lenkstange einen Stierkopf (Abbildung S. 127) – beide Dinge, einzeln betrachtet, sind bloß Dinge. Zusammengeschweißt ergeben sie jedoch Kunst. Am Ende des Buches findet sich zusätzlich eine Zusammenfassung von Picassos Lebensstationen, die ich aufgrund ihrer Übersichtlichkeit für sehr empfehlenswert halte. Alles in allem ist dieses wunderbare kleine Buch eine herrliche Mischung aus Biographie und Kunstband. Boris Friedewald, dessen Werk „Dalís Bärte“ mich bereits begeistern konnte, hat es hier noch einmal geschafft, Wissen um einen individuellen Künstler und die Betrachtung seiner Kunst gekonnt und liebevoll zu kombinieren.

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