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Rezension zu
Die Tochter des letzten Königs

Großartiger, historischer Roman mit allem, was dazu gehört!

Von: Aleshanee von Weltenwanderer
06.03.2017

Der Klappentext spoilert - wieder mal - und vor allem auch der Klappeninnentext: also bitte nicht lesen! Vorne im Buch ist eine Karte von England, auf der man sich sehr gut orientieren kann und auch die Dramatis Personae sind wie immer im historischen Genre vorne aufgeführt. Die würde ich aber auch nicht lesen, denn dadurch spoilert man sich teilweise auch selber ;) Zum Inhalt Wales, 1093 n. Chr. Nesta ist die Tochter eines mächtigen Fürsten in Cymru (Wales). Im Alter von 8 Jahren muss sie die brutale Ermordung ihrer Familie durch einen kriegerischen Feldzug der Normannen mit ansehen und wird auf ein Anwesen in Shrewsbury verschleppt. In Gefangenschaft unter den Feinden wächst sie in der Lordschaft des grausamen de Montgomery auf, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Als sie schließlich an den Hof des Königs kommt, entwickelt sie eine innige Leidenschaft zu einem besonderen Mann, der bald das Schicksal der britisch/normannischen Insel in Händen halten wird - doch ihr eigenes Schicksal hält noch einige böse Überraschungen bereit. Sie muss sich mehr als einmal mit den machthaberischen Konflikten auseinandersetzen, die ihre Heimat und vor allem ihr Volk bedrohen. Meine Meinung "Freude und Schmerz hielten sich die Waage - das eine war unwiderruflich mit dem anderen verbunden, das hatte sie in all den Jahren gelernt." S. 622 Das Zitat steht schon fast am Ende des Buches und beschreibt so treffend das Leben der jungen Nesta, die schon sehr früh im Leben lernen musste, was Krieg und Gefangenschaft bedeuten! Die Autorin schafft es großartig, die damalige Zeit wieder aufleben zu lassen. Natürlich mit etwas mehr Romantik, denn vieles war sicher weitaus schlimmer, als hier dargestellt, aber mit genug Authentizität, dass ich mich sofort ins 11. Jahrhundert zurückversetzt gefühlt hab! Das Leben der jungen Protagonistin Nesta ist von soviel Unglück geprägt und dennoch glüht dieser unverlöschbare Funke in ihr, der sie immer wieder vorwärts treibt. Ein Kampfgeist, der unbändige Wille zu überleben, aber sich nicht hinter der Falschheit zu verstecken, die sooft an den Höfen des Königs gang und gäbe waren. Sie steht hinter ihren Entscheidungen und dabei hat sie es wahrlich nicht einfach ... hin- und hergerissen zwischen ihren Wurzeln, der Heimat, der sie entrissen wurde und den Normannen, die sie hassen sollte. Die wahre Stärke von Nesta ist es, diesen Hass und ihre Rachegefühle hinanzustellen und dafür den Frieden für das Land an ihre Stelle zu setzen. Aber auch den Frieden für sich selbst, denn durch Kriege kann niemals etwas gutes entstehen. Sie ist so ein bezauberndes Geschöpf! Anfangs noch naiv und unbedarft, einfach herzerwärmend in ihrer Offenheit; doch all ihre Entscheidungen, die sie mit dem Herzen trifft muss sie auch mit dem Herzen bezahlen. Sabrina Qunaj hat eine großartige und packende Geschichte erzählt, die einige reale Fakten enthält (wie man im Nachwort lesen kann), aber eben auch eine Geschichte ist, die mit viel Herz und sehr viel Spannung geschrieben ist! Die Sprache passt wunderschön zu der Zeit die kleinen Details lassen jede Szene lebendig und ursprünglich wirken. Aber auch die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Von jedem erhält man ein sehr treffendes Bild und die Autorin beweist einen guten Blick für kleine Gesten, Gedanken und Gefühle, die mich als Leser total mitgenommen haben! Ihre Empfindungen und Beweggründe sind so vielfältig wie die Menschen selbst und für andere (fast) immer undurchschaubar - und trotzdem, oder gerade deshalb, nachvollziehbar. Es waren einige dabei, die ich ins Herz geschlossen habe, aber gerade Nesta, die trotz der vielen, scheinbar unüberbrückbaren Widrigkeiten es immer wieder schafft, das Gute zu sehen und sich mit ihrem Leben zu arrangieren ist einfach nur bewundernswert! Damit wird eine ganz wichtige Eigenschaft gezeigt, die viel zu sehr untergeht: nämlich nicht mit seinem Schicksal zu hadern, sondern es anzunehmen und das Beste daraus zu machen! Genauso, sich Veränderungen offen gegenüber zu stellen. Genauso die Liebe, die wachsen kann - ein sehr unterschätzter Wert in der heutigen Zeit. Ich mag auch keine arrangierten Ehen und ich weiß nicht, ob das alles so stimmt, wie wir uns das heutzutage zusammenreimen. Aber ich weiß, dass Verliebtheit und Liebe etwas anderes ist und die Tiefe, die wahre Liebe ausmacht, nur mit der Zeit wachsen kann. Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Angst, Verrat und Mord, ein ständiges Auf und Ab, durch das die vielen Seiten niemals langweilig werden! Es gibt Überraschungen, Veränderungen und vor allem den ständigen Drang, weiterzulesen! Zum Glück gibts noch zwei Bände, auf die ich mich schon mega freute.

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