Rezension zu
Deutschland. Ein Wandermärchen
Deutschland, ein Wandermärchen zum Verlieben.
Von: Marlene BreymannEs gibt da ein Buch, welches mich ganz schön ins Grübeln versetzte, welches mich zum Lachen brachte und manchmal auch zu melancholischen Gedanken stimmte. Ein Buch, das mich unterstützt, meine Tagträume in wahre Pläne umzusetzen. Ein Buch, in welchem mein klitzekleiner Traum bereits verwirklicht wurde und nur darauf wartet erneut in die Tat umgesetzt zu werden. Die Rede ist von Anna Magdalenas Bössens Buch „Deutschland. Ein Wandermärchen“, welches mir freundlicherweise vom Ludwig Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank!* Das Reisetagebuch handelt von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, die sie in zwei Halbjahren gesammelt hat. Nur mit einem Fahrrad und ein bisschen Gepäck machte sich die diplomierte Rezitatorin auf um Deutschland zu erkunden und gegen Kost und Logis Gedichte vorzutragen. Einfach so, ganz frei von allen Dingen. Anhalten wo man möchte und sich vom Fahrtwind treiben lassen. Hört sich das nicht toll an? Ebenso toll beschreibt die Autorin auch ihre Geschehnisse. Zwischen den authentischen Hoch und Tiefs der Reise fühlt man sich schon selbst so, als würde man im Starkregen mit nassen Sachen auf dem Sattel sitzen oder ein gigantisches Feuerwerk vom Leuchtturm aus beobachten. In manchen Momenten möchte man Anna Magdalena Bössen einfach nur eine warmherzige Umarmung geben, für die Dinge die sie tut, schreibt und natürlich sagt. In diesem Buch steckt eine Menge Liebe zum Detail. Auf den beiden Buchumschlägen befinden sich Deutschlandkarten mit eingezeichneter Reiseroute und passender Legende. Das Cover ziert Magdalena Bössen auf ihrem Fahrrad und ihren typisch gelben kleinen Koffer voller Gedichte. Zudem befinden sich nicht nur Tagebucheinträge auf den ca. 400 Seiten, sondern auch einzelne Gedichte von Hermann Hesse bis hin zu Dieter Mucke. In Kombination mit passenden schwarz-weiß Fotos der Reise ergibt sich das Buch als stimmige Komposition. Ein kleines künstlerisches Meisterwerk sozusagen. Eine Frage taucht mehrmals zwischen den Kapiteln auf: Wer ist Deutschland? Wie definieren wir uns? Welche Facetten und Lebenseinstellungen hat unser Volk? Ist Deutschland unsere Heimat? Man beginnt selbst tiefsinnig über verschiedene Fragen nachzudenken und findet sich in manchen Personen und Situationen wieder. So, wie es bei einem guten Buch sein muss. Ich möchte nichts vorwegnehmen, denn jedes Kapitel ist eine Reise an sich, die man selbst einmal erleben sollte. Es gab ein paar Stellen, die mich einfach nur zum Lächeln brachten z.B. die "Heimat für den einen Moment" stelle. In diesem Kapitel erklärt Anna Magdalena Bössen, dass sie in jeder Stadt die ihr gefällt und in der sie mehrere Tage verbringt, versucht ein Stammcafe zu finden. Dort möchte sie nach Möglichkeit immer dasselbe konsumieren. "Damit ich an Tag drei sagen kann: "Dasselbe wie gestern bitte"." (Kapitel: Am Neckar oder: Ein Narrensprung ins Ländle, S.263) Es sind eben die kleinen Dinge, die einem im Leben begeistern. Die kleinen Erinnerungen, die wir fest im Kopf behalten. Die kleinen Erinnerungen die uns zeigen, wie wichtig es ist frei zu sein. Und die kleinen Erinnerungen die uns dazu beflügeln, noch mehr von ihnen zu sammeln. "Deutschland. Ein Wandermärchen" inspiriert und macht Lust und Mut selbst auf Reisen zu gehen. Ein tolles Buch!
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