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Rezension zu
Nora und die Novemberrosen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lasst Blumen sprechen ...

Von: Blog-a-holic
03.02.2017

Zum Inhalt: Als Nora und ihre drei Freunde eine verlassene Gärtnerei in der Mark Brandenburg entdecken, beschließen sie: Sie werden die verkrauteten Beete beackern, die maroden Gewächshäuser bepflanzen und sich hier ihr eigenes Paradies schaffen. Doch die Verwaltung findet das nicht akzeptabel und sperrt die vier aus. Ist der Traum verblüht? Keineswegs: Kurzerhand besetzen Nora und die Novemberrosen die alte Gärtnerei. Plötzlich sprießen Schlagzeilen, die Zahl ihrer Unterstützer wuchert – auch wenn das verwunschene Grundstück das Geheimnis seiner Vergangenheit noch längst nicht preisgegeben hat … Über die Autorin: Tania Krätschmar wurde 1960 in Berlin geboren. Nach ihrem Germanistikstudium in Berlin, Florida und New York arbeitete sie als Bookscout in Manhattan. Heute ist sie als Texterin, Übersetzerin, Rezensentin und Autorin tätig. Sie hat einen Sohn und lebt in Berlin. Mein Fazit und meine Rezension: Nora ist Gärtnerin, alleinerziehende Mutter einer siebenjährigen Tochter Fanny, lebt in einem Mehrgenerationen-Haus gemeinsam mit drei Senioren und - hat gerade ihren Job verloren... schlimmer kann es nicht kommen! Doch leider schlägt das Schicksal richtig zu: kurze Zeit später erhalten die Hausbewohner einen Brief ihres Vermieters, der die Ankunft von diesem gemeinsam mit einem ominösen H. Wilbur ankündigt. Mehr steht dort nicht. Natürlich ist die Aufregung groß, hat der Vermieter sich in den letzten Jahren doch überhaupt nicht gemeldet und schon gar nicht um das Hausanwesen gekümmert. Sollen die Mieter etwa durch eine Renovierung eine Mieterhöhung kassieren, die sich gewaschen hat und dadurch aus ihrem Heim vertrieben werden? Sie ahnen Schreckliches. Wie durch ein Wunder entdecken die Senioren auf einem Ausflug in die Natur mit Nora und Fanny einen geheimen Garten - eine alte Gärtnerei, die tief hinter Dickicht und einer Mauer verborgen liegt. Dort werden nicht nur Kindheitserinnerungen wach, sondern auch Noras Traum einer eigenen Gärtnerei, die sie dazu beflügelt, die Pflanzen nicht so zu arrangieren, dass die Leute sie kaufen wollen (und müssen), sondern sich in der Natur so auszuleben, dass sie selbst Träume verwirklicht und dabei die vielen bunten Pflanzen miteinbezieht. Ein Gärtner ist nicht jemand, der einfach die Schere nimmt, Pflanzen abschneidet und zusammenbindet, sondern jemand, der die Gefühle der Pflanzen versteht, sie erkennt und zu einem vollkommen neuen Wunder zusammenfügt. Viele schöne Stunden verbringen sie in diesem, ihrem, geheimen Garten und schon sieht die Welt anders aus - doch auch diese Idylle wird jäh unterbrochen, als es um die Besitzverhältnisse geht und die Behörden mit voller Macht eingreifen. Sollen sie wirklich alles verlieren? Ihr Zuhause und ihren Garten? Das müsst ihr schon selbst heraus finden :) Wie bereits zu Anfang erwähnt: ich habe das Buch gestern begonnen und konnte es einfach nicht mehr weglegen, zu sehr habe ich die Liebe Noras zu den Pflanzen gespürt, habe ihre Faszination miterlebt und wäre am liebsten selbst in ein Gartencenter gestiefelt und hätte mich dort mit den schönsten Pflanzen eingedeckt! Zurückgehalten haben mich der Gedanke an die kalte Jahreszeit da draußen - und die (leider) unveränderliche Tatsache, dass ich keinen Garten besitze, sondern nur einen kleinen Balkon. Also: aus meinem Traumgarten wird erst mal nichts! Doch man darf doch noch träumen? Natürlich darf man das! Das beweist Nora in diesem wunderschön geschriebenen Roman von Tania Krätschmar! Nora ist alleinerziehend, arbeitet in einem Gartencenter, doch spürt nicht mehr die Leidenschaft, die sie einst in ihrem Beruf gespürt hat. Sie möchte nicht nur Leuten, die keine Ahnung von Pflanzen haben (und sie auch nicht haben wollen!) irgendwelche Blumen für Beete verkaufen, damit es hübsch aussieht. Sie möchte mehr - doch das findet sie nicht in diesem Beruf. Als sie den Job dann auch noch verliert, weint sie ihm keine Träne nach. Sie weiß einfach, dass der richtige Job da draußen auf sie wartet und dass sie mehr Wert ist! Leider blickt sie viel zu positiv in die Zukunft, denn so schnell geht es nicht. Da kommt ihr die geheime Gärtnerei gerade recht! Auch die drei Senioren, Ellie, Margarete und Udo, lassen sich von diesem geheimen Ort verzaubern und blühen regelrecht auf! Die Gemeinschaft des Mehrgenerationenhauses ist so viel mehr als eine bloße Wohngemeinschaft, es ist eine eigene Familie! Sie sind so miteinander verbunden, dass eine Trennung schier unmöglich zu sein scheint: und gerade deswegen jagt ihnen der unverhoffte Brief ihres Vermieters auch so einen Schrecken ein. Auch ich habe während dem Lesen mitgefiebert und habe überlegt, was er denn im Schilde führen könnte! Wie man nur auf die Idee kommen könnte nach so einer langen Zeit diese Gemeinschaft auseinander reißen zu wollen! Der geheime Garten hat auch mich etwas besänftigt und zum Träumen angeregt. Und gerade diese wunderbaren bildhaften Beschreibungen von Tania Krätschmar haben mir nicht nur die einzelnen Blumen vor die Augen geführt, sondern die Einheit, die dort ausgestrahlt wurde: der Rosenstrauch, das geheimnisvolle Schattenbeet, die wunderschönen Schmetterlinge, die Höhle, die Fanny entdeckt hat, all die vielen bunten Farben und Düfte! Manchmal kam es mir wirklich so vor, als würde ich mitten in der Gärtnerei stehen. Am liebsten hätte ich mir eine Hacke und einen Spaten geschnappt und wäre los getigert! :) Ich könnte euch jetzt mehr über die Geschichte erzählen, über die drei Senioren und Nora und ihre Tochter Fanny. Doch meine Worte würden ihnen nicht gerecht werden. Um all diese wunderbaren Menschen kennen zu lernen muss ich euch einfach dazu einladen, das Buch zu lesen. Und glaubt mir: es ist absolut keine Zeitverschwendung! Taucht mit Nora, Fanny, Ellie, Margarete und Udo in die geheime Gärtnerei ein, entdeckt dort längst vergessene Erinnerungen an eure Kindheit wieder und schwelgt in den wunderschönsten Träumen und Hoffnungen! Auch ich werde sicherlich wieder einen Ausflug dorthin machen, wo ich mich in den letzten Stunden so wohl gefühlt habe!

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