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Rezension zu
Inside IS - 10 Tage im 'Islamischen Staat'

Beeindruckendes und mutiges Buch

Von: Jana Fundner
02.02.2017

Hört man den Namen „Islamischer Staat“ denkt man sofort an Terrorismus, vermummte Gestalten, eine fremde Gefahr. Viel näher möchten sich die meisten mit dem Thema eigentlich gar nicht beschäftigen, sie hoffen nur, dass all dem bald ein Ende gemacht wird. Und schon gar nicht würde jemand, der sich dem Islamischen Staat nicht anschließen möchte, auf die Idee kommen, sich unter die Kämpfer zu begeben, direkt ins Zentrum des IS nach Mossul. Eine Reise ins Ungewisse Keiner? Das stimmt nicht ganz, denn der Journalist Jürgen Todenhöfer hat genau dies getan. Er ist mit deutschen Islamisten per Skype ins Gespräch gekommen und schließlich ist es ihm gelungen einen Urkunde vom Büro des Kalifen zu erhalten, die ihm bestätigt, dass er sich für eine Weile im Territorium des Islamischen Staats aufhalten darf, ohne dass ihm etwas passieren kann. Und so machte er sich gemeinsam mit seinem Team auf die Reise – und das als Christ! Diese Reise hat er nun in seinem im Penguin Verlag erschienen Buch „Inside IS – 10 Tage im Islamischen Staat“ beschrieben. Er berichtet von seinen Erlebnissen und Begegnungen und zitiert Gespräche, die er geführt hat. Dabei gibt er den IS-Kämpfern ein Gesicht. Sie zeigen sich manchmal wirklich menschlich, wenn sie Frühstück servieren oder über Fußball sprechen. Aber wehe, man spricht sie auf „Ungläubige“ an, dann reden sie vom Töten. Beeindruckendes und mutiges Buch So viel erschreckendes wir in der westlichen Welt auch vom Islamischen Staat hören, so überraschend ist doch der Blick hinter die Kulissen. Todenhöfer redet den IS keinesfalls schön, im Gegenteil. Er zeigt jedoch die Beeinflussbarkeit einiger Männer auf und macht deutlich, dass sie nicht immer diese brutalen und skrupellosen Kämpfer waren. Umso erschreckender ist es dann zu lesen, wie diese Männer nun ticken – und wo sie herstammen. Denn die Menschen, auf die der Journalist trifft, stammen nicht nur aus Syrien oder anderen muslimischen Ländern, sondern auch aus den USA oder Deutschland. „Inside IS – 10 Tage im Islamischen Staat“ ist kein Reisetagebuch, sondern ein wirklich eindrucksvolles, aufklärendes und schockierendes Werk. Der Autor geht zu Beginn auf die Geschichte des Islamischen Staats ein, erläutert dann die Ziele des Westens (und ist dabei durchaus auch kritisch), ehe er mit seinem eigentlichen Bericht beginnt. Dieser liest sich dann fesselnd wie ein spannender Thriller – nur das es leider die bittere Realität ist. Aber der spannende und gut lesbare Schreibstil macht es möglich, dass viel mehr Menschen dieses Buch lesen können und sollte. Es handelt sich eben nicht um einen trockenen Polit-Bericht und ist dennoch unheimlich informativ.

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