Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Zum Glück ein Jahr

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Power im neuen Jahr und die Selbstfindung zweier Frauen

Von: farbwald
28.01.2017

Vorsicht Spoiler! Das mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr ist uns glaube ich allen bekannt. Am Ende des alten Jahres wird überlegt, was man im Nächsten besser oder anders machen möchte. Auch für Nelly und Julia geht ein Jahr zur Neige, während Julia sich mitten im Leben befindet, mit Ehemann, Zwillingen und einem kleinen Nebenjob, hat Nelly im vergangenen Jahr ihren Mann verloren und sie ist zum ersten Mal an Silvester ohne ihren Ehemann. Um trotzdem gut in das neue Jahr zu starten, wird ein spannender Mädelsabend geplant mit einem interessanten Partyspiel - jeder Gast schreibt zwei Dinge auf, die er unbedingt noch erledigen oder erleben möchte, bevor er stirbt. Ja das klingt erstmal etwas makaber, aber als alle Gäste weg sind und Nelly und Julia alleine sind, beschließen sie alle diese Dinge unter sich aufzuteilen und das Jahr über abzuarbeiten. Und so beginnt das neue Jahr mit einem kleinen Haufen an Aufgaben und Herausforderungen für die beiden. Den Auftakt macht Julia, die am ehesten als verklemmte und unsichere Ehefrau zu beschreiben ist. Sie beschließt zwei unangenehme Dinge miteinander zu verknüpfen - vollgestopft mit Haschkeksen macht sie sich auf den Weg in einen Sexshop, um dort essbare Unterwäsche zu kaufen. Und ihre mehr als lustige U-Bahn-Fahrt wird ebenso in eine Mail verpackt, wie ihre Enttäuschung über den Sexshop, in dem es lange nicht so aufregend ist, wie sie sich es vorgestellt hat. Nelly hingegen nimmt die Herausforderung eine Patientenverfügung zu schreiben an. Für sie ein besonderes Thema, da ihr Mann überraschend verstarb. Und vermutlich wie jeder von uns, tut sie sich schwer an dieser Aufgabe. Sie findet eine - für mich sehr vernünftige - Lösung: Mit Bleistift trägt sie ihre Wünsche ein und beschließt, jeden Monat zu überprüfen, ob dies noch immer ihre Wünsche sind. Die Dinge nehmen ihren Lauf und beide Frauen wachsen merklich an ihren Aufgaben und Herausforderungen, die natürlich für beide neue Selbsterfahrungen bringen. Julia, die sich sonst immer ihrem Ehemann unterordnet, entdeckt eine neue Seite an sich, die stärker und selbstbewusster ist und Nelly fängt an den Tod ihres Mannes zu verarbeiten und räumt ihr Leben auf! Und wie es im Leben eben so ist, läuft nicht immer alles rund und Julia, die ihre große Liebe aus einem früheren Leben trifft, bemerkt, dass auch in ihrer Ehe nicht alles rund läuft. Und dann passiert auch noch die Katastrophe einer jeden Mutter - während Julia völlig hin und her gerissen von Gefühlen weg fährt, kommt einer ihrer Söhne ins Krankenhaus. Im Streit über die Silvesteraufgaben von zu Hause geflohen, kommt es zur Versöhnung mit dem Ehemann, da ihre Zwillinge das Wichtigste in Julias Leben sind. Sie bricht daraufhin die Aufgaben ab, ermuntert Nelly aber weiterzumachen. Diese hat inzwischen eine Wahrsagerin besucht, ihre Affäre von vor ihrer Ehe getroffen und eine Typberatung hinter sich. Und als Julia beschließt aufzuhören, ist sie tief getroffen. Sie versucht dennoch weiter zu machen und will sich schnell wieder mit Julia vertragen. Einen Ausdrucksmalkurs belegt Julia dennoch, da sie diesen schon früh gebucht hatte. Völlig verändert kommt sie davon nach Hause. Und dieser Malkurs bringt dann einen großen Stein ins Rollen und lässt Julia ihr gesamtes Leben hinterfragen. Und an dieser Stelle höre ich auf zu schreiben, da sich ab diesem Zeitpunkt alles verändert. Zu Beginn sind mir die beiden Freundinnen Nelly und Julia noch ziemlich unsympathisch. Nelly hat ihren Mann verloren, kränkt aber ihre Freundin immer wieder, mit Äußerungen zu deren Privatleben, aber auch Nellys Ehemann war kein Heiliger. Auf der anderen Seite Julia, die es versucht allen Recht zu machen und dabei selber auf der Strecke bleibt, weil sie nicht für sich selbst einsteht. Im Laufe des Buches beginnt man dann aber immer mehr, die beiden zu verstehen. Ich habe mich sogar das ein oder andere Mal sehr gut mit ihnen identifizieren können - gerade wenn es darum geht, das zu tun, was einem selbst wichtig ist. Ich bin mir um ehrlich zu sein, noch nicht so ganz sicher, wie ich das Buch finde. Es war eine neue Erfahrung für mich, die Hauptdarsteller eines Buches zuerst nicht zu mögen! Und auch die Aufgaben fand ich zum Teil etwas übertrieben, aber im Endeffekt berichtet das Buch von einer Reise zweier Freundinnen zu sich selbst und zu ihrem eigenen Glück. Dabei fand ich es besonders wichtig, dass dieses Glück nichts mit dem Finden der großen Liebe zu tun hatte! Sehr erfrischend, da uns so oft vorgemacht wird, dass nur der richtige Mann oder die richtige Frau zum großen Glück verhelfen soll. Dieses Buch zeigt, dass das Sprichwort aber stimmt, denn jeder ist seines Glückes Schmied!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.