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Rezension zu
Heute dreimal ins Polarmeer gefallen

Der große Eistaucher

Von: Marius
23.01.2017

Arthur Conan Doyle kennt man als Schöpfer des wohl berühmtesten Detektivs der Literaturgeschichte, Sherlock Holmes. Dass der Schotte darüber hinaus auch ein spannendes Leben geführt hat, das ist schon weniger Menschen bekannt. Ein besonderes Kapitel aus Arthur Conan Doyles Leben behandelt das Buch Heute dreimal ins Polarmeer gefallen. Der Untertitel Tagebuch einer arktischen Reise zeigt schon, wohin für den jungen Mann seine damalige Reise ging. Im Jahr 1880 heuerte Conan Doyle als Schiffsarzt an Bord der Hope an. Dieses Boot war als Walfänger in der Arktis unterwegs und durchkreuzte das Meer auf der Suche nach Walfischen und Robben, die im Vereinigten Königreich dann gewinnbringend verkauft wurden. Mit gerade einmal zwanzig Jahren versah der junge Schotte Conan Doyle ein halbes Jahr seinen Dienst an Bord der Hope, kümmerte sich um das Wohlergehen der Mannschaft und versuchte sich auch selbst als Jäger im Eis. Davon berichtet das mit viel Selbstironie und Humor geschriebene Tagebuch, das Doyle während seines Aufenthalts verfasste. Neben Einblicken in das Leben auf dem Walfänger gewährt es auch Einblicke in das blutige Tagewerk der Männer und zeigt einen jungen, literarisch begabten Mann, der sich an Bord Respekt erarbeitete, trotz seines Missgeschicks auf dem Bord, das ihm schließlich den Titel als großer Eistaucher einbrachte. Denn Conan Doyle fiel mehrmals ins eiskalte arktische Wasser und konnte sich einmal nur mit knapper Not wieder auf eine Eisscholle ziehen. Das und mehr berichtet er in einem nonchalanten und kurzweiligen Tonfall, der das Tagebuch auch heute noch lesenswert macht. Ergänzt wird das Ganze durch zahlreiche Essays, über 220 kommentierende Fußnoten und einige in der Buchmitte eingebrachte Auszüge aus dem Faksimile des Original-Tagebuchs. Neben einem Einleitungswort der beiden Herausgeber Jon Lellenberg und Daniel Stashower gibt es auch noch Geschichten und Schriften von Arthur Conan Doyle, die von seinem Arktis-Aufenthalt inspiriert sind, darunter auch die Sherlock-Holmes-Geschichte Der Schwarze Peter. Beigefügt ist ebenfalls eine Zeittafel, die Einblick in das Leben Conan Doyles gibt, und ein Essay von Alexander Pechmann, der das vorliegende Buch übersetzte und einen Aufsatz beisteuerte, in dem er die von Arthur Conan Doyle beschriebenen Tierarten teilweise korrigiert und Einblick in die Fauna der Arktis gibt. Dies alles rundet den positiven Eindruck des Tagebuchs ab, das auch in seiner Taschenbuchausgabe ein schön gestaltetes Buch ist. Eine wirkliche Wiederentdeckung, bei der sich Erkenntnis und Lesespaß nicht ausschließen!

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