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Rezension zu
Ich vermisse dich

Absoluter Pageturner!

Von: Tintenhain
13.01.2017

Harlan Coben schafft es immer wieder, mich mit seinen Büchern in den Bann zu ziehen. Ich liebe es, wie er mit den Gefühlen und Gedanken der Leser spielt, sie auf falsche Fährten lockt und immer wieder zu schockieren versteht. Auch in „Ich vermisse dich“ gibt es relativ früh einen Twist, bei dem man unwillkürlich den Atem anhält und sich fragt, wohin das nun führen wird. Kat Donovan ist Detective im NYPD. Ihre unglaublich gut aussehende Freundin Stacy schleppt einen Typen nach dem anderen ab, während sie noch immer ihrer großen Liebe Jeff nachtrauert, der sie vor 18 Jahren sang- und klanglos verlassen hat. Also meldet Stacy die Freundin bei einer Dating-Plattform an, wo Kat unverhofft auf Jeffs Profilbild trifft. Doch etwas scheint mit Jeff nicht zu stimmen. Allerdings hat Kat nur wenig Zeit darüber nachzudenken, denn ein Teenager bittet sie um Hilfe auf der Suche nach seiner Mutter. Zwar meldet die sich immer wieder mal von ihrer Reise mit einem neuen Partner, doch Sohn Brandon ist die Sache nicht ganz geheuer. Nur zögerlich setzt sich Kat auf diese immer wieder verwischende Spur. Doch irgendwie scheint Jeff damit zu tun zu haben. Mit „Ich vermisse dich“ gelingt Harlan Coben wieder einmal ein packender Thriller, der verschiedene Ebenen geschickt miteinander verknüpft und dabei die Fäden nicht aus den Händen gibt. Ich mag die Vielschichtigkeit der Handlung, die zum Teil in die Vergangenheit führt, der Polizistin Kat sich stellen muss. Als Tochter und Enkelin eines Polizisten hat sie es nicht ganz leicht, schlägt sich aber ganz gut in der Männerwelt durch. Wäre da nicht noch Frage, wer ihren Vater vor vielen Jahren wirklich ermordet hat. Kat wird glaubwürdig und authentisch beschrieben, ihre Suche nach der Wahrheit wird zur Manie. Einzig ihre Freundin Stacy, der wahr gewordene Traum der Männerwelt, ging mir ziemlich auf den Geist. Eigentlich nicht sie, sondern wie sie immer wieder beschrieben wurde. Ständig drehen sich alle nach ihr um und pfeifen ihr hinterher, sobald sie aus dem Haus geht. Ein ganzer Yogakurs wird gesprengt, weil die Männer dastehen und gaffen. Auch kommen die Männer mit den blödesten Anmachsprüchen der Welt. Genau genommen ist es wohl eher die Beschreibung der schwanzgesteuerten, hormonvernebelten Männer, die mich genervt hat. Coben schreibt wie gewohnt packend und erzählt stringent und schnörkellos. Dabei spielt er mit den Emotionen seiner Leser, führt sie auf falsche Fährten und gibt nur stückweise die Mosaiksteine seiner umfassenden Rätsel preis. Die Spannung machen die überraschenden Wendungen aus, obwohl das Buch durchaus Potenzial hätte, auch eklige Gewaltszenen zu beschrieben. An einer Stelle kommt es so auch an Grenzen, die ich nur ungern überschreite. Da auch Coben sie letztendlich nicht übertritt, werde ich auch weiterhin zu seinen Büchern als „unblutigen Thrillern“ greifen können. Die interessanten Figuren, die komplexe Handlung und die gut dargestellte Wirklichkeit einer Familie, die von dem Leben mit der Polizeiarbeit geprägt ist, sowie einer Liebe, die ein ganzes Leben beeinflusst, machen das Buch zu einem regelrechten Pageturner. Ich habe es an einem Tag gelesen, weil ich nicht loslassen konnte und unbedingt die ganze Wahrheit erfahren musste. Fragen blieben für mich keine offen, auch das ein großes Plus für einen gut konstruierten Thriller. © Tintenhain

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