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Rezension zu
Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Finale

Von: Anja Druckbuchstaben aus Rotenburg
30.03.2014

Der Einstieg in das Finale fiel mir etwas schwer. Ohne große Einführung oder Wiederholung, geht die Geschichte sofort weiter. Da musste ich mich ersteinmal wieder orientieren. Der Schreibstil ist wie gewohnt spannend, so dass man kaum zum Luftholen kommt, gefühlt hat es im Mittelteil allerdings ein paar Längen gegeben. Die Autorin schreibt in diesem Buch abwechselnd aus der Sicht von Four und Tris. Eine Frage ging mir ständig im Kopf rum, immer dann wenn ich aus Fours Perspektive gelesen habe: War der eigentlich schon immer so ein Weichei? Trotzdem habe ich es genossen in seine Gefühlswelt zu schauen. Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Aussprache zwischen Tris und Four. Sicherlich war es nötig und Zeit mal Klartext zu reden, ABER wie diese Aussprache abgelaufen ist, war total untypisch für die beiden und so schnell abgehandelt, dass ich dachte: "HÄ?!" Es kam mir seitens der Autorin wie die Erledigung einer lästigen Pflicht vor. Trotzdem bleibt es spannend, denn Tris, Four und ein paar andere schaffen es endlich die Stadt und die Fraktionen hinter sich zu lassen. Mit einem Mal bekommen sie jede Menge Antworten, die sie wie ohnmächtig und betäubt zurücklassen. Die Enthüllungen sind nur sehr schwer zu verdauen. Die Erklärung wie es zu dem Fraktionssystem kommt, hat mich gefesselt und ich habe jedes Detail in mich aufgesogen. Sonderlich geschockt war ich allerdings nicht. Leider wirft wie immer jede neue Erkenntnis auch tausend neue Fragen auf. Ohne Rast und Ruh wird man von einer Lüge in die nächste geworfen. Das ist ziemlich anstrengend. Was richtig nervig ist, sind die ewigen Differenzen zwischen Tris und Four. Da sieht man mal wie viel die halbherzige Aussprache zwischen den beiden gebracht hat. Ständig verschweigen sie etwas voreinander. Ich bin total total verblüfft was Tris angeht. Sie hat sich sehr zum Positiven entwickelt. Sie wirkt plötzlich viel erwachsener und vernünftiger. Sie ist in der Lage einen kühlen Kopf zu bewahren und die servierten Fakten mit einer gewissen Distanz zu betrachten und zu analysieren. Das gefällt mir sehr gut! Mir war gar nicht bewusst, dass die Menschen in den Fraktionen, die in der Stadt leben, dermaßen ungebildet sind. Offensichtlich haben sie keine Ahnung wie groß die Welt wirklich ist. Was mir am Buch richtig gut gefällt, ist die Tatsache, dass sich die Autorin in diesem Buch mit menschlichen Abgründen auseinandersetzt. Sie macht deutlich, dass es in der Welt mehr grau gibt, als schwarz und weiß. Sie zeigt außerdem was der mögliche Verlust von Macht mit einem Menschen macht. In den vorigen Bänden habe ich immer den hohen Gewaltanteil bemängelt. Auch im Finale gibt es Kämpfe und Verluste, aber hier hat es die Autorin geschafft auch ohne ins Extreme zu gehen, viele moralische Fragen aufzuwerfen. Und so fragt man sich als Leser zwangsläufig wie man selbst entscheiden würde, wenn man ein Übel gegen ein anderes abwägen muss. Auf den letzten Seiten erwartet den Leser ein untypisches, aber absolut glaubwürdiges Ende. Viele werden traurig sein, aber ich bin damit sehr zufrieden. "Die Welt ist so unendlich, dass sie unsere Macht weit übersteigt - dass wir längst nicht so groß sein können, wie wir glauben." (S. 191) Fazit: Trotz diverser Kritikpunkte, mit Abstand der beste Band der gesamten Reihe.

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