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Rezension zu
Alles, was wir geben mussten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

POETISCHE KRAFT

Von: Bearnerdette
26.12.2016

Es gibt eine ewig ungeklärte Frage, über die Gelehrte seit Jahrtausenden streiten: Zuerst das Buch lesen oder erst die Verfilmung schauen? Spaß beiseite: Generell bevorzuge ich es, zuerst das Buch zu lesen. Aber es gibt auch Ausnahmen - manchmal funktioniert es andersrum besser. Im Fall von "Alles was wir geben mussten" verhielt es sich so: Den Film habe ich vor Jahren im Kino gesehen und war hin und weg. Bis heute ist es einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Dennoch hat es eine Weile gedauert, bis ich auch zum Buch gegriffen habe - warum kann ich gar nicht so genau sagen. Jetzt aber habe ich es gelesen und ich wurde nicht enttäuscht. Freudestrahlend kann ich verkünden, dass die Geschichte in beiden Medien herausragend ist. Aber immer langsam mit den jungen Pferden. Worum geht es denn überhaupt? Kathy wächst mit ihren Freunden Ruth und Tommy im Internat Hailsham auf. Abgeschieden von der Außenwelt hat Hailsham seine ganze eigenen Regeln und Strukturen. Die Schüler der Einrichtung haben eine Bestimmung, deren Tragweite sie in jungen Jahren noch nicht wirklich fassen können. Dennoch entwickeln sich in diesem alles andere als normalen Szenario Teenager mit normalen Bedürfnissen. Je älter die drei werden, desto komplizierter werden ihre Beziehungen untereinander. Wie stark sind Freundschaften, wenn die Liebe dazwischen funkt? Es ist sehr schwierig dieses Buch zu beschreiben ohne zu viel zu verraten. Ich hoffe ich konnte euch neugierig auf die Story machen, ohne alles vorweg zu nehmen. "Alles was wir geben mussten" ist eine ruhige Geschichte mit emotionaler Tiefe - Action sucht man hier vergeblich. Stattdessen hält uns das Buch einen Spiegel vor, stellt existentialistische Fragen wie Was macht uns zu Menschen? und Wie nutzt man die Zeit, die einem bleibt, am Besten? Wer dieses Buch liest, sollte mit unbequemen Gedanken rechnen - eine Neujustierung des eigenen moralischen Kompasses liegt im Bereich des Möglichen. Ich mag "Alles was wir geben mussten" besonders für seine poetische Kraft, die in jeder Seite steckt. Für mich sind Buch und Film gleichermaßen Meisterwerke. Welches ihr zuerst konsumieren solltet? Schwer zu sagen. Am Besten versucht ihr euch an beidem und bildet euch eure eigene Meinung.

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