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Rezension zu
Projekt Luna

"Projekt Luna" von Algis Budrys

Von: Jacy Green
17.12.2016

Meine Meinung Ich mag Science Fiction Romane und habe mich sehr auf die Lektüre von Projekt Luna gefreut. Ein mörderisches Labyrinth auf dem Mond, das es zu ergründen gilt - eine faszinierende Idee. Leider hält der Klappentext nicht, was er verspricht und ich gehe sogar so weit zu sagen, dass er absolut irreführend ist. Aber lasst mich am Anfang beginnen. Die Geschichte spielt im Jahre 1959, doch die Wissenschaft ist viel weiter, als sie es zu jener Zeit tatsächlich war. Es ist beispielsweise möglich, Menschen zu klonen und auf den Mond zu "beamen". Auch leben dort bereits schon Wissenschaftler, jedoch geht die Technik nicht so weit, dass die Menschen von dort auch wieder zurück kommen könnten. Doch im Falle der Erkundung des mysteriösen Labyrinths ist das auch gar nicht nötig, denn die Probanden sterben in der Regel nach kurzer Zeit, weil es nur auf eine bestimmte Art und Weise möglich ist, sich durch das Labyrinth zu bewegen. Zum Glück stehen dem Wissenschaftler Edward Hawks dank der Möglichkeit zu klonen nahezu unbegrenzte Versuchsobjekte zur Verfügung. Doch obwohl die Menschen nicht wirklich sterben - die Originalvorlage befindet sich ja die ganze Zeit über im Labor - steht Hawks nun ohne Freiwillige da und seinem Projekt droht das Aus. Die psychische Belastung, die das Miterleben des eigenen Tods mit sich bringt, ist für die meisten Freiwilligen einfach zu groß. Da kommt Hawks der todesmutige Extremsportler Al Barker gerade recht. Ihr seht, das Buch strotz geradzu vor innovativen Ideen, die besonders beeindrucken wenn man sich vor Augen hält, dass das Buch bereits 1960 geschrieben wurde. Leider konnte mich der Roman dennoch nicht überzeugen, was zum einen an meiner Erwartungshaltung aufgrund des Klappentextes liegt, zum anderen an den Charakteren und deren Darstellung. Ich konnte mich einfach nicht mit ihnen identifizieren sondern verspürte oft sogar große Abneigung ihnen gegenüber. Allen voran war es Barker, der mich mit seinem Gehabe ärgerte, auch wenn eindeutig eine tiefe psychische Verletzung dafür verantwortlich ist. Seine Frau Claire war mir ebenfalls suspekt - ihre hundeartige Treue ihm gegenüber, doch gleichzeitig ihr offenes Flirten mit jedem, der in ihre Nähe kommt. Einmal weist sie den Vorwurf der Untreue zurück, bekommt dafür eine Ohrfeige und "dann lachte sie. "Das hast du schon besser gekonnt. Früher warst du wesentlich schneller. Aber das war nicht schlecht", [...]" (S. 48). Ich hätte sie nehmen und schütteln können. Hawks selbst ist einer dieser kühlen und berechnenden Wissenschaftler, die dennoch Mitgefühl und Interesse an ihrer Umgebung vortäuschen, bevor sie einsehen, dass sie mit ihrem Verhalten falsch liegen. Seine Charakterentwicklung ging für mich jedoch zu langsam voran, als dass sie meine Meinung über ihn noch hätte ändern können. Auch die Geschehnisse auf dem Mond und im Labyrinth waren für meinen Geschmack zu wenig ausführlich beschrieben. Ich hätte gerne mehr darüber erfahren oder auch darüber, wo das Gebilde denn nun her kommt und was es bezweckt, warum man sich nur auf eine bestimmte Art und Weise hindurch bewegen kann und so weiter. Was mir allerdings gefallen hat, war die Thematik des Klonens, die Gedanken darüber, welcher der beiden Personen denn nun der "echte" Mensch ist, welcher wirklich über Erinnerungen verfügt und was die letzte Konsequenz dieser Reise auf den Mond ist. Der Schluss konnte mich daher doch noch beeindrucken, was die Gesamtbewertung des Romans leider nicht großartig verbessert. Ich vergebe 2 von 5 Wolken für die gute Idee und die interessenten Denkanstöße bezüglich der Wissenschaft im Allgemeinen und dem Klonen im Besonderen. Vielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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