Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Vater und Sohn

James Lee Burke: „Vater und Sohn“ (Heyne Hardcore)

Von: Christian Funke
13.12.2016

Wahrlich ich sage euch: Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen denn ihr. – Matthäus 21,31 – Der ehemalige Texas Ranger Hackberry Holland hat den Kontakt zu seinem Sohn Ishmael seit Jahren verloren. Als er 1916 im Norden Mexikos in die Gewalt von mexikanischen Revolutionssoldaten gerät, die ihn des geduldeten Mordes an mexikanische Zivilisten beschuldigen, muss er sich mit seiner (Mit-) Schuld auseinandersetzen. Er macht sich auf den Weg, seinen Sohn Ishmael zu finden, doch dies ist erst der Beginn einer abenteuerlichen und gefährlichen Suche… Auch in Vater und Sohn verarbeitet der Autor Teile seiner eigenen Familiengeschichte. Erneut begegnen wir der Holland Familie, dem Familienzweig mütterlicherseits, den er, sogar unter Nutzung mancher realen Namen dieser Familie, in eine halbfiktionale Geschichte einbettet, die zur Zeit des amerikanischen Eintritts in das 20. Jahrhundert als Supermacht spielt. Er erweist sich erneut als wortgewaltiger düsterer Analyst, dessen Figuren in seinen Geschichten symbolisch für die Personen stehen, die, wenn man sie nicht rechtzeitig aufhält, die Menschheit ins Verderben reißen werden. Vater und Sohn stellt nach „Regengötter“ und „Glut & Asche“ den Abschluss der jüngsten Holland – Trilogie dar, dessen Figuren jedoch über Generationen sein Werk wie ein roter Faden durchziehen! Vater und Sohn (Originaltitel: House of the Rising Sun, 2015) erscheint in einer Übersetzung von Daniel Müller als Paperback mit Klappenbroschur in der gewohnt stimmigen und der Burke-Reihe angepassten Covergestaltung bei Heyne Hardcore (640 Seiten, €17,99). Mit Vater und Sohn gelingt dem mittlerweile 80 Jahre alten James Lee Burke ein Familienroman epischen Ausmaßes. Ein klassischer, sprachgewaltiger Abgesang auf den Wilden Westen und ein pessimistischer Blick auf eine ungewisse Zukunft, der sich den ursprünglichen zwischenmenschlichen Konflikten verschreibt und diese in geschliffener Sprache in Worte fasst. Ein inhaltlicher wie sprachlicher Genuss! Christian Funke

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.