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Rezension zu
Sturmvogel

Der Machtkampf beginnt

Von: Michael Taube
08.12.2016

Als Henry VI. aus dem Hause Lancester den Thron von England besteigt, ist er acht Monate alt. Zu dieser Zeit befindet sich England im Machtkampf zwischen zwei Häusern: die weiße Rose von York und die rote Rose von Lancaster. Die Geschichte des ersten Bandes beginnt mit dem Plan einen Friedensvertrag mit dem französischen König durch Heirat der Prinzessin Margaret von Anjou und dem Tausch der englischen Provinzen Anjou und Maine zu erwirken. Leider fanden die englischen, dort angesiedelten einfachen Menschen die Idee doof und es kam zum Krieg in den beiden Provinzen. Das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung auch in England Empörung hervor. Henry VI. ist mittlerweile 18 Jahre alt, ein leitbares, betendes Persönchen ohne Führungsfähigkeiten. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König zu seinen Zwecken. Geschrieben ist der Roman aus Sicht von Derihew Brewer, meist Derry genannt, der Meisterspion des Königs, der viele Fäden in der Hand hält und die Geschicke des Königreichs aus dem Hintergrund lenkt. Der Roman beschreibt die nächsten neun Jahre bis ca 1450. Leider sind so gut wie keine Zeitangaben im Roman enthalten, so dass mir die zeitliche Orientierung schwer fiel und mit den vielen, oft gleich lautenden Namen der Protagonisten in meinem Kopf viel Verwirrung entstand. Ich empfehle die fast 10 seitigen historischen Anmerkungen am Ende des Romans zuerst zu lesen. Mit den wundervolle alten Landkarten und den Stammbäumen fand ich mich dann doch zu Recht. Sprachlich kann der Roman von Iggulden nicht mit anderen Mittelalterromanen mithalten. Mir kommt die Übersetzung sehr modern vor, die Namen sind samt und sonder eingedeutscht. Es wird zwischen durch erzählt, dass Margaret von Anjou mit einem französischen Akzent spricht. Sicher würde kein Autor dies in Worten ausdrücken, aber dieser interkulturelle Aspekt der Zeit hätte durch die englischen oder französischen Schreibweisen der Namen hervorgehoben werden können z.B. bei den Namen von Marguerite d'Anjou oder Richard, Duke of York. Auch scheint in diesem Roman, und der Autor bestätigt es in seinen Anmerkungen, der historische Bezug großzügiger gehandhabt worden zu sein. Und mir kommen die Menschen zu hölzern rüber, hier würde ich mir eine detailreichere Beschreibung der Personen wünschen. Mein Fazit: Wer von den Rosenkriegen noch nicht viel weiß und einen Roman leicht und locker lesen will, ist hier an der richtigen Stelle. Auch wenn mich der erste Band nicht ganz überzeugt, bin ich neugierig auf die Fortsetzung.

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