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Rezension zu
Die Heilerin von San Marco

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gefangen zwischen zwei Welten

Von: Schneeflocke2013
06.12.2016

Inhalt: Venedig 1576: Feyra kommt aus Konstantinopel nach Venedig. Sie weiß, dass die Pest in der Stadt ausbrechen soll und versucht es zu verhindern. Als das nicht gelingt dauert es etwas bis sie auf den Pestarzt Annibale Carson stößt. Gemeinsam versuchen sie auf einer Insel zu helfen und nicht den Mut zu verlieren. Außer ihren eigenen Auseinandersetzungen steht auch für die Stadt selbst einiges auf dem Spiel. Meine Meinung: Die Geschichte an sich hat mir richtig gut gefallen. Doch zu Beginn hat sich das Buch für mich als sehr störrig gezeigt. Der Prolog war wirklich sehr anstrengend. Ich bin ständig beim Lesen ins Stolpern geraten. In der Stadt Venedig gibt es ein paar sehr wichtige Posten. Mit der wichtigste ist der Doge. Diese Person hat Macht und Prestige. Ähnlich wie ein Bürgermeister. Zu der Zeit war das ein Staatsoberhaupt. Der Begriff wurde erwähnt und erklärt. Das fand ich klasse, denn wenn man selbst das Wort noch nie gehört hat ist der Umgang danach viel einfacher. Es ist klar was gemeint ist und die Vorstellungskraft kann weiter arbeiten. Wenn der Begriff dann aber 32-mal auftaucht frage ich mich was die Autorin damit aussagen möchte. Jedes Mal blieb ich an den Wort hängen und nach dem 10-mal auf vier Seiten hab ich mich veräppelt gefühlt. Ich habe mich gefragt ob es nicht ein anderes Wort für Doge gab was sie nehmen konnte. Nach einer kleinen Pause habe ich weiter gelesen und kaum angefangen ging es ohne Probleme in einem Rutsch. Wir befinden uns in Konstantinopel und in Venedig. Beide Städte werden wunderbar und sehr detailliert beschrieben. Aussehen der Straßen, Gebäude, Menschen und Gerüche. Ich habe es bildlich vor mir gesehen und freute mich über das Eintauchen in zwei so unterschiedliche Kulturen. Durch Feyra, der weiblichen Protagonistin, bekommen wir aber auch die Ähnlichkeiten mit. Die junge Frau ist sehr klug, gebildet, freundlich, vorsichtig und einfühlsam. Allerdings hat sie genauso ein feuriges Temperament mit dem sie ihre Umgebung in Schach hält. Angst bestimme ihren Aufenthalt in Venedig, denn die Muselmana – ein Schimpfwort – wurden verabscheut. Wenn die Bevölkerung nicht gehindert wurde sogar getötet. Um dieser Sache zu umgehen muss Feyra einige Kompromisse eingehen. Denn sie möchte ihre Aufgabe erfüllen: den Dogen vor der Pest und dem was noch folgt warnen. Doch so schnell schafft sie das nicht. Um nicht aufzufallen nimmt Feyra einen christlichen Namen an: Cecilia Zabatini. Ihre wahre Identität bleibt fürs erste genau so geheim wie die Tatsache, dass sie in Konstantinopel eine praktizierende Ärztin war. Bei dem jungen Pestarzt handelt es sich um Annibale Carson. Klug, gebildet, erfinderisch, fortschrittlich und gutaussehend. Er freut sich darauf seinem schwersten Feind die Stirn zu bieten: der Pest. Er will ihr Einhalt gebieten und doch gibt es Opfer. Menschen sterben was ihn vollkommen kalt lässt. Was sowohl Segen als auch Fluch sein kann. Die Kälte meine ich. Annibale hat die Vision eines Krankenhauses und setzt sie auf einer Insel in die Tat um. Durch einen seiner Patienten lernt er Feyra kennen und nimmt sie mit auf die Insel wo er das Krankenhaus hat. Ab da arbeiten sie Hand in Hand, auch wenn eine Frau offiziell niemals als Ärztin arbeiten würde. Das Christentum untersagt es Frauen – was sich zum Glück ja geändert hat. Ich fand es klasse wie gut die zwei zusammen gearbeitet haben. Außer neuen Informationen zum Thema Medizin gab es für mich unheimlich interessantes über die Inhalte und Behandlungsmethoden des anderen Glaubens. Gerade da sind die Unterschiede aber auch Ähnlichkeiten am besten zu sehen. Der Perspektivenwechsel zwischen den jungen Leuten von Kapitel zu Kapitel hat es für mich noch besser gemacht. Beide wollte ich immer wieder mal nehmen und schütteln wenn sie etwas Dummes angestellt haben. Fasziniert hat mich auch Sebastiano Venier. Ganz am Anfang wirkt er nicht nur wie ein Fels in der Brandung, sondern auch stur und kaltblütig. Im Verlauf des Buches kamen interessante Eigenschaften zu ihm heraus. Er überraschte mich sehr positiv. Der Schluss selbst hat mich nicht nur für sich eingenommen sondern auch zum Lächeln gebracht. Weshalb? Lest es selbst. Marina Fiorato hat eine schöne Geschichte in zwei interessante Städte und eine gefährliche Zeit gebracht. Mich hat es trotz der anfänglichen Schwierigkeiten eingenommen. Deshalb werde ich mir auch die anderen Bücher von ihr ansehen. 4 volle Sterne.

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