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Rezension zu
Anna Sacher und ihr Hotel

„Auf eine Melange mit einer Epoche…“ Anna Sacher und ihr Hotel im Wien der Jahrhundertwende. Neuerscheinung Penguin Verlag.

Von: wortweg08
03.12.2016

„Auf eine Melange mit einer Epoche…“ Anna Sacher und ihr Hotel im Wien der Jahrhundertwende. Neuerscheinung Penguin Verlag. Geschichte ist Begegnung und Erlebnis. An fernen Orten wie an Straßen, Plätzen und Häusern in Städten, denen wir persönlich in unserer Lebenswelt verbunden sind oder die wir voller Neugierde unmittelbar kennenlernen wollen, weil sie uns kulturell begleiten und wir dem „Geheimnis“ von Tradition und dem großen „Raum der Geschichte“ etwas nähertreten wollen. Das Wiener Hotel Sacher ist zweifellos so ein Anziehungspunkt kulturgeschichtlichen Erlebnisses, das von der Monarchie bis zur Film- Musik- und Theatergeschichte in Vergangenheit und Gegenwart charmant erzählt und in diese zauberhaft entführt. Zentral im Herzen der Stadt an Ringstraße, Oper und am Weg zum Parlament gelegen, ist diese topographische Schnittfläche damals wie heute ein Begegnungsort vielfältiger Lebensmitte einer pulsierenden Stadt im Zentralraum Europas. Die Politikwissenschaftlerin, Philosophin und Filmemacherin Monika Czernin hat sich auf die Suche nach den Persönlichkeiten und Begegnungen zwischen „Guten Tag, Hotel Sacher, Portier“ und dem diskreten Plausch bei legendärer Sachertorte und Wiener Melange im Cafe dieses klassischen Wiener Hauses gemacht und dabei interessante Einblicke in Kultur und Politik auf gut 300 Buchseiten verdichtet. Die Autorin legt dabei ihren Schwerpunkt auf die Jahre zwischen 1892, also den Beginn der Ära von Anna Sacher und damit den Aufstieg des Hauses zu „dem“ Hotel der k.u.k. Reichshauptstadt, und 1930, also den politischen Wirren der Zeit, dem auch der Besitzwechsel folgte. Die Autorin schafft es, einen repräsentativen spannenden Querschnitt der Gäste von Arthur Schnitzler, Ludwig Wittgenstein bis zu Gustav Mahler, Max Reinhardt sowie Erzherzog Ferdinand zu geben und Geschichte als Erzählung zu öffnen und die „Welt von gestern“ sehr anschaulich und lebendig auftreten zu lassen. Es ist ein Staunen, Schmunzeln und überraschendes Entdecken am Kaffeehaustisch wie hinter verborgenen Zimmertüren. Wir dürfen mit am Tisch sitzen, lauschen und neugierig durch den offenen Türspalt einer Epoche blicken… Dieser Charme und Zauber, von dem die Autorin in historischer Perspektive erzählt, ist auch heute im Betreten des Hauses zu spüren und umfängt bereits in der Hotelhalle. Das stilvolle Interieur in Tradition und Eleganz begleitet den Besucher zwischen klassischer Bar im Erd- wie modernem Spa Bereich im Dachgeschoss. Diese Kombination von Geschichte und Innovation entspricht auch der Hotelphilosophie von Anna Sacher, die selbstbewusst, zeitgemäß und tatkräftig ihr Haus führte. Zahlreiche signierte Fotos von Film- und Opernstars im Eingangsbereich geben anschaulich die Wertschätzung internationaler Gäste wieder und nehmen den interessierten Besucher auf eine Zeitreise Hollywoods mit Liz Tayler oder Nicolas Cage mit. Das ebenfalls legendäre Tischtuch der Anna Sacher (auch Kaiser Franz Joseph I konnte mit List zur einer Unterschrift bewogen worden) macht in bestickter Signatur Begegnungen von Kultur und Politik der Monarchie im Haus sichtbar. Das Silberservice von Kronprinz Rudolf erzählt hingegen von privaten Rückzugsorten im Haus fern des kaiserlichen Hofes, die verschwiegen diskret behandelt wurden wie das Geheimnis der Sachertorte. Hotel Sacher - Ein Haus, das viel zu erzählen weiß und dem wir auch auf Buchseiten gerne begegnen… Herzlichen Dank an Frau Sandra Artacker, Presse- und Direktionsassistentin des Hotel Sacher, für die freundliche Einladung und die sehr interessante Führung in und zu den vielen Geschichten und Geheimnissen des Hauses, die einen unmittelbaren Eindruck für diese Besprechung ermöglichte. Herzlichen Dank auch für die Einladung zu Sachertorte und Kaffee! Monika Czernin, Anna Sacher und ihr Hotel, Penguin Verlag 2016 Walter Pobaschnig, Wien 12_2016 https://literaturoutdoors.wordpress.com https://literaturoutdoors.wordpress.com/Rezensionen

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