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Rezension zu
Schneeschippen in Kanada

Ein unterhaltsames, mit viel Humor geschriebenes Buch!

Von: Annette Traks
24.11.2016

Als er noch ein Kind war, wanderten Alexanders Eltern mit ihm von Deutschland ins kanadische Montreal aus. Ein paar Jahre später verließ der Vater die Familie. Zwar hat die Mutter eine Anstellung als Kindergärtnerin, dennoch ist das Geld stets knapp. Und als er 15 Jahre alt ist, sagt sie dem Sohn, dass auch er Geld verdienen müsse - neben der Schule wohlgemerkt! Sie hat auch schon etwas organisiert: Er soll auf die Kinder einer Nachbarin aufpassen. Doch dies wird ein Kürzest-Engagement und bedeutet den Start zu einer wahren Jobsammlung. Schneeschippen vor dem Unterricht jedoch ist der Versetzung gar nicht dienlich, wird daher gecancelt. Die anschließende Ferienarbeit in einem Motel hat es in sich und verläuft so ganz anders, als Alexander sie sich vorgestellt hat. Danach arbeitet er als illegaler Taxifahrer in Montreal, bevor die Mutter ihn nach Deutschland zu Verwandten schickt. Dort schafft er den Schulabschluss, beginnt in Leipzig zu studieren und montiert als Aushilfe in der Autobahnmeisterei Leitplanken. Das Studium ist nichts für ihn, da gefällt es ihm schon eher, für ein Unternehmen u.a. im französischen Cannes Sofortdrucker aufzustellen. Er lernt das Nachtleben an der Côte d'Azur kennen. Als Jazzbassist schließlich kann man auch auftreten, wenn man vom Spielen des Instruments keine Ahnung hat - Haltung ist eben (fast) alles ... denkt er optimistisch. Ein Tretbootverleih in Schwaben bringt nicht die erhofften Erträge, und als "Animateur für ausländische Studenten", die für ein Studium in Deutschland fit gemacht werden wollen, findet Alexander nicht die Erfüllung. Seine deutsche Bar in Seoul entwickelt sich ganz anders als erwartet; die anschließende Tätigkeit als Statist beim Film in Berlin ist auch nur ein Intermezzo. Die Arbeit bei Amazon im Lager ist extrem stressig, die als Daytrader nervenaufreibend, und im Startup-Dschungel muss man sich erst einmal zurechtfinden. Resümee: Dieses Buch richtet sich in erster Linie an 15- bis 35-Jährige, ist aber auch für die ältere Generation sehr unterhaltsam. Es ist erfrischend zu lesen, mit welcher Unbekümmertheit und welchem Optimismus Alexander sein Leben in die Hand nimmt und vor kaum einer Tätigkeit zurückschreckt. Trotz etlicher - auch finanzieller - Fehlschläge kommt er immer wieder schnell auf die Beine, um sich sofort ins nächste Abenteuer zu stürzen. Sein Motto, das das ganze Buch wie ein roter Faden durchzieht, lautet: "Ich brauche einen Job!" Denn wer will eine Festanstellung, wenn das Leben einem offensteht und man auch mit vorübergehenden Beschäftigungen Geld verdienen kann? Wenn dem nur immer so wäre, denn oft geht Alexander am Ende (fast) leer aus: Einige Jobs und Arbeitgeber haben ihre manchmal gewaltigen Tücken. Das Buch ist eine Rückschau des Autors auf sein Job-Leben und sehr humorvoll mit einer gehörigen Portion Selbstironie geschrieben. Heute ist Alexander Langer 35 Jahre alt und arbeitet aktuell als Redakteur bei der Wirtschaftszeitschrift "Business Punk".

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