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Rezension zu
Der Gerechte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Street fighting years

Von: wal.li
22.11.2016

Sebastian Rudd, Anwalt, arbeitet alleine. Vater ist er aus Versehen, dennoch versucht er eine Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen, der bei Rudds Ex-Frau lebt. Ein richtiges Büro hat er nicht, nur einen umgebauten Van. Nur einen Mitarbeiter hat er, der fast so etwas wie ein Freund ist und Bodyguard und Chauffeur. So ziemlich jeden Fall nimmt Rudd an, den des unter Mordverdacht stehenden Gard, den des braven Hausbesitzers, dessen Haus von einem Swat Team unter Beschuss genommen wurde. Und immer der Streit mit seiner Ex um das Umgangsrecht mit seinem Sohn. Was treibt ihn an, möchte man sich fragen. Etwas haltlos wirkt er, einzig auf die Tätigkeit als Anwalt konzentriert. Ohne Illusionen, was das amerikanische Rechtssystem angeht. Da wird eher gelogen als ermittelt, was wirklich gesehen ist. Selbst die Polizei oder die Staatsanwaltschaft schreckt nicht davor zurück, das Recht zu biegen oder gar zu brechen, wenn es darum geht einen Fall vor Gericht zu bringen. Ein Urteil, irgendein Urteil, das scheint das einzige Ziel zu sein. Kein Wunder, dass Rudd sich befleißigt fühlt, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und meist macht er seine Sache gut, selbst wenn er persönlich in Gefahr gerät oder bedroht wird. Doch besteht nicht die Gefahr, das ein Fall im das Genick bricht. An einen Charakter wie Sebastian Rudd muss man sich erstmal gewöhnen. Er wirkt recht kühl und von seinen Fällen erzählt er recht distanziert. Nach und nach aber gewinnt man mehr Verständnis für die Art des Anwalts. Wenn kein anderer bereit steht, versucht er das beste für seine Klienten heraus zu holen. Verschiedene Verhandlungen werden nacheinander abgehandelt und erst nach einer Weile kristallisiert sich die eigentliche Handlung heraus, um dann gegen Ende wieder ein wenig zu zerfasern. Und so bleibt ein ungewöhnlicher Anwalt und nicht ganz einfacher Charakter mit teils ausgesprochen spannenden und interessanten Fällen, und ein Verlust jeglicher Illusion, die man über das amerikanische Rechtssystem in seiner praktischen Ausführung gehabt haben könnte.

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