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Rezension zu
Anklage

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Diesmal kein Thriller

Von: Patricia
19.11.2016

Zum Inhalt Samantha Kofer arbeitet als erfolgreiche Anwältin bei einer der größten Immobilienkanzleien der Welt als sie, als Folge der Lehmann Pleite, von heute auf morgen auf der Straße steht. Ihre Firma bezahlt weiter ihre Krankenversicherung und verspricht ihr eine Wiedereinstellung nach einem Jahr, wenn Sie in dieser ohne Gehalt bei einer Non-Profit-Organisation arbeitet. Es verschlägt Samantha von New York nach Brady, einem kleinen verschlafenem Ort in Virginia. Dort soll sie sich in der Mountain Law Clinic-einer Beratungsstelle für kostenlosen Rechtsbeistand-um die Anliegen mittelloser Bürger kümmern. Für die junge Anwältin, die bisher nur für finanzkräftige Klienten Akten gewälzt hat und noch nie in einem Gerichtssaal stand unvorstellbar. Doch schnell merkt sie, wie sehr ihre Arbeit hier gebraucht wird. Ihren neuen Klienten geht es nicht darum aus viel Geld noch mehr Geld zu machen, ihnen geht es um ihre Existenz. Die Menschen in Brady leben vom Kohleabbau und sind den einflussreichen Kohleunternehmen gnadenlos ausgeliefert. Viele von Ihnen erkranken an der sogenannten Staublunge. Doch es ist unmöglich für die "kleinen Arbeiter" ohne Lobby ihre Rechte auf Entschädigung gegenüber den Kohlegiganten durchzusetzen. Ausgebrannt von der jahrelangen Schufterei oder todkrank vom für die Firmen profitableren Tageabbau werden sie von den mächtigen Kohleunternehmen im Stich gelassen. Erschüttert und berührt von den dortigen Zuständen nimmt Samantha zusammen mit ihrem Freund und Kollegen Donovan den Kampf gegen die großen Firmen auf und setzt dafür sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel. Persönliches Fazit Die Geschichte plätschert anfangs seicht vor sich hin. Die Landschaft der Appalachen wird sehr ausführlich beschrieben, Gespräche bis ins Detail wiedergegeben. So lernt der Hörer die einzelnen sehr sympathischen Figuren gut kennt und bekommt eine gute Vorstellung von der Bergwelt Virginias. Ein bisschen weniger von allem hätte der ohnehin langen Story aber sicher gut getan. Dazu kommt noch die monotone Stimme des Sprechers Charles Brauer, der durchgehend einen Hauch von Traurigkeit in der Stimme hat. Wer sich auf einen typischen Grisham Thriller gefreut hat, wird ohnehin an "Anklage" nicht viel Freude haben. Es fehlt die Spannung, das Tempo das Unerwartete. Dafür bekommt man allerdings einen sehr interessanten Einblick in die Kohleindustrie der USA und der Skrupellosigkeit der großen Kohlefirmen, die für Profit rücksichtslos mit der Umwelt und vor allem mit ihren Mitarbeitern umgehen. Typisch für Grisham zeigt er auch in diesem Roman wieder die Ohnmacht des "kleinen Mannes" gegenüber großen Konzernen und die Ungerechtigkeiten im amerikanischen Rechtssystem auf. Das hat mich schon sehr mitgenommen Wer bei einem Grisham auch mal auf Spannung verzichten kann, dem wird auch dieses Werk sicher gut gefallen. Echte Thrillerjunkies sollten jedoch die Finger davon lassen.

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