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Rezension zu
Wär mein Leben ein Film, würd ich eine andere Rolle verlangen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine tiefgründige Geschichte, mit sympathischen Charakteren ...

Von: BuchBria
12.11.2016

Jess liebt die gemeinsamen Kinoabende mit ihren besten Freunden Lisa, Tom und Marvin über alles. Sie besitzt eine Jahreskarte und das allwöchentliche Filme schauen ist mittlerweile zum Pflichtprogramm geworden. Das Interesse für Filme teilt sie mit ihren Freunden, sodass es kaum ein anderes Thema für die Vier zu geben scheint. Ihr Vater reagiert darauf jedoch mehr und mehr gereizt und möchte ihr andere Hobbys ans Herz legen. Als Jess gemeinsam mit Lisa für ein Schulprojekt einen Blog über ihr Lieblingsthema führen soll, kommt es infolgedessen immer öfter zum Streit mit ihrem Vater. Und ihr bester Freund Marvin verhält sich ihr gegenüber immer merkwürdiger, da er mehr in ihr sieht als eine gute Freundin. Bevor ich mit dem Lesen dieses Romanes begann, befand ich mich mehrere Wochen in einer Leseflaute, die ich selbst nicht so richtig wahrhaben wollte. Nach mehreren mittelmäßigen Büchern, hatte ich wirklich etwas die Lust am Lesen verloren und befand mich diesbezüglich in einer Zwickmühle. Dieses Buch holte mich jedoch bereits nach wenigen Seiten da raus und half mir die Flaute zu überwinden, da ich die Story überaus spannend und interessant fand. Jess fühlt sich oftmals einsam, denn ihr Vater hat wenig Zeit für sie und verbringt oftmals den ganzen Tag im Büro. An ihre Mutter kann sie sich kaum erinnern, da sie frühzeitig verstarb und sämtliche Erinnerungsstücke an sie wurden vom Vater verbannt. Als er dann auch noch versucht, ihr die Leidenschaft für Filme madig zu machen, fühlt sich Jess immer unverstandener und verliert sich immer mehr in Tagträume. Von ihren Mitschülern wird sie ohnehin gemieden und als "Nerd" abgestempelt, was sie jedoch relativ gelassen sieht, denn sie hat ja ihre besten Freunde, die immer ein offenes Ohr für sie haben und ebenfalls begeisterte Filmseher sind. Ich mochte die Charaktere auf Anhieb und vor allem Lisa fand ich absolut herrlich mit ihrem trockenen Humor. Während Jess fast schon ein bisschen naiv rüberkam, war Lisa ihr da stets ein Stückchen voraus. Naja, und Marvin war so der typische Freund zum Pferde stehlen. Er besaß die Fähigkeit Jess jeden Kummer von den Augen abzulesen und half den Mädchen sehr bei der Erstellung des Blogs. Ursprünglich dachte ich ja, es ist so die typische Story über die ersten Erfahrungen in Sachen Verliebtsein, aber dieses Buch war soviel mehr, denn im Vordergrund stand stets die schwierige Beziehung zwischen Jess und ihrem Vater. Während Jess endlich ein bisschen mehr über ihre verstorbene Mutter wissen möchte, weicht dieser ihr immer wieder aus und kann ihre Leidenschaft fürs Kino absolut nicht nachvollziehen. Ich konnte Jessicas Verzweiflung sehr gut nachvollziehen und die Reaktionen ihres Vaters machten mich teilweise wirklich rasend. Da ich selber viel viel lieber Filme im Kino als im Fernsehen schaue, fand ich es bemerkenswert, wie die Autorin hier das Gefühl vermittelte, bevor der Film losgeht oder wie es sich anfühlt, wenn man nervige Personen unter den übrigen Zuschauern hat. Ich finde es fast schon ein bisschen schade, dass all dies in Zeiten, in denen Leute vermehrt Filme übers Internet schauen, verloren geht. So bedrückend die Geschichte oftmals auf mich wirkte, so bezaubernder fand ich hingegen den leichten und oftmals sehr humorvollen Schreibstil. Es ist leicht verständlich und ich bin förmlich durch die Seiten geflogen, da ich ja auch unbedingt wissen wollte, warum der Vater sich so seltsam und distanziert verhielt. Die Auflösung kam am Ende und letztenendes konnte ich auch ihn ein Stück weit verstehen. Mein Fazit: Mich konnte die Autorin mit diesem Roman vollkommen bezaubern und schaffte es damit schnell, mich aus meiner Leseflaute zu holen. Ein tiefgründiger Roman, den ich euch wirklich nur ans Herz legen kann.

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