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Rezension zu
Die Unvollkommenheit der Liebe

Zärtlich und berührend

Von: Vanessas Bücherecke
29.10.2016

Klappentext: Als die Schriftstellerin Lucy Barton längere Zeit im Krankenhaus verbringen muss, erhält sie Besuch von ihrer Mutter, die sie jahrelang nicht mehr gesehen hat. Zunächst ist sie überglücklich. Doch mit den Gesprächen werden Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend wach, die sie längst hinter sich gelassen zu haben glaubte … Meinung: Als die junge Schriftstellerin Lucy Barton in den 80er Jahren für längere Zeit im Krankenhaus bleiben muss, besucht sie unerwarteter weise ihre Mutter, zu der sie seit Jahren kaum noch Kontakt hat. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen war Lucy damals froh dem Elternhaus entfliehen zu können. Doch der Besuch der Mutter lässt Erinnerungen an die Kindheit und Jugend wieder wach werden. Gemeinsam mit ihrer Mutter redet und schweigt Lucy, lässt Personen und Ereignisse Revue passieren und lernt dabei mehr über sich und ihre Mutter und das komplizierte, aber doch mit Liebe durchdrungene Verhältnis zu ihr. Lucy und ihre Mutter sind Protagonisten, die vor allem auch durch ihre Generation und ihre Umgebung geprägt sind. So ist ihre Mutter zwar eine stolze Frau, die immer ihr Möglichstes tat, um die Familie über die Runden zu bringen, Offenheit und Herzlichkeit aber sind ein eher schwieriges Unterfangen ihrer Tochter gegenüber. Und trotz der Fehler, die die Frauen mit sich bringen, mochte ich beide dafür umso mehr. Auch Lucy ist durch ihre Erziehung und ihre Generation geprägt, was sich gerade in dem Verhalten zu ihrem Mann und ihren Kindern bemerkbar macht. Es fällt ihr schwer, Offenheit für andere Menschen aufzubringen. Der Roman ist nicht wirklich dick und mit seinen gerade mal 200 Seiten recht schnell gelesen, dafür aber hatte ich unheimlich schöne Lesestunden mit dem Roman. Die Geschichte hat mich berührt, gerade weil sie so menschlich und nicht fehlerfrei ist. Elizabeth Strout zeigt eindrucksvoll, wie facettenreich die Liebe sein kann, sich nicht immer deutlich zeigt und erst im Nachhinein als solche erkannt werden kann, wenn man sich ein wenig mit seinem Leben auseinander setzt. Die Kapitel sind übersichtlich bis kurz gehalten und Lucy Barton erzählt ihre Geschichte in der Ich-Perspektive. Der eingängige, leicht poetische Schreibstil, den Sabine Roth übersetzt hat, sorgt für unterhaltsame, vergnügliche Lesestunden. Fazit: Ein wunderschön geschriebenes, eingängiges Buch über eine zwar unvollkommene, aber aufrichtige Liebe zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, deren Leben zwar nicht immer einfach war, und die doch sich ihren Weg gesucht haben. Von mir gibt es 4 von 5 Punkten. Vielen Dank an den Luchterhand Verlag für das Rezensionsexemplar.

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