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Rezension zu
Hanne. Die Leute gucken schon

Mutti kümmert sich

Von: Bücherwurm 1957 aus Düsseldorf
21.01.2023

Mit Hanne präsentiert Felicitas Fuchs den 2.Band ihrer Mütter-Trilogie. Nachdem Band 1, Minna, im letzten Jahr sehr gut performte, liegt jetzt die Messlatte hoch. Hinter der Autorin Felicitas Fuchs, verbringt sich die Kölner Autorin, Carla Berling, die einem breiten Publikum durch erfolgreiche Krimis und Komödien bekannt ist. Sehr beliebt sind auch Ihre Lesungen, bei denen sie vor oft ausverkauften Häusern mit viel Temperament und Humor aus Ihren Büchern vorließt. Ihre Mütter-Trilogie ist in doppelter Hinsicht ein mutiges Projekt. Zum einen verläßt sie gewohnte Pfade auf denen sie sicher erfolgreich gewandelt ist, zum anderen ist die Gesichte die Gesichte Ihrer Familie. Also ein ein sehr persönliches Buch. Nach einer bewegten Zeit in Düsseldorf und zwei gescheiterten Ehen lebt Minna jetzt mit Ihrer Tochter Hanne in Minden. Schon damals war es als als alleinerziehende Mutter aus einfachen Verhältnissen nicht leicht sich durchzuschlagen. Hinzu kommt noch dass die kleine Hanne lungenkrank ist und sehr viel Zeit Ihrer Kindheit in Lungenkliniken verbringt und keine normale , unbeschwerte Jugend hat. Als sich Hanne dann auch noch mit 17 in den charmanten, viel älteren und verheirateten Paul Wagner verliebt, löst dies eine dramatische Kette von Ereignissen und Entscheidungen aus, die große Auswirkungen im Leben der Protagonisten haben. Hanne, der hauptsächlich in den 50 und 60er Jahren spielt, ist ein brillantes Portrait dieser Zeit. Gleichzeitig ist er gleichsam ein Röntgenblick ins Innere dieser Zeit. Er spielt ausschließlich in der Welt der „einfachen Leute“. Das unterscheidet ihn von zahlreichen Romanen die gerne in exotischen Milieus spielen, weil da scheinbar interessantere Geschichten entstehen. Carla Berling schafft es aber auch dem Kleinbürgertum spannende Geschichten zu entlocken. Damit befindet sie sich in bester Gesellschaft großer Autoren. Der Steinbruch aus dem Berling ihr Material holt, ist Ihre eigene Familiengeschichte. Aber es gibt auch Fiktives in dem Roman, das gekonnt mit der Realität vermischt wird. Herausgekommen ist ein mitreißender Roman, der eine Achterbahnfahrt der Gefühle auslöst. Ein Roman den man verschlingt, weil man wissen will wie es mit den Figuren weitergeht. Figuren die Carla Berling nicht schont. Es ist Menschen mit Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen. Aber das macht für mich einen guten Roman aus. Ein Abbild des Lebens so wie es ist. Der Roman endet in den 70er Jahren. Man spürt den Aufbruch in eine andere Zeit. Es ist die Zeit für Romy. Die Zeit in der Wahrheiten ans Licht kommen. Wer sich gut unterhalten will und dabei tief in die 50er und 60er Jahre eindringen möchte, sollte dieses außergewöhnliche Buch lesen.

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