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Rezension zu
Die Köchin - Lebe deinen Traum

Bon Appetit è Bon Voyage

Von: Saitenwinde
05.08.2022

Mit der nächsten historischen Frauenfigur entführt uns Petra Durst-Benning ins Frankreich des späteren 19. Jahrhunderts an den zauberhaften Canal du Midi, nach Carcassonne, Narbonne, Lyon und viele andere Traumorte im Süden unseres Nachbarlandes: Der Traum der jungen Fabienne, Tochter eines Schleusenwärters und in der Schleusenstation, in der sie gemeinsam mit ihrer Maman Violaine die Gäste versorgt, „Mademoiselle Bon Appetit“ gerufen, ist es, den Beruf der Köchin zu erlernen. Dieses ist allerdings, wie viele Berufe in dieser Zeit, eine reine Männerdomäne. Von ihr wird erwartet, dass sie als jüngstes Kind im Haushalt der Eltern die Familie unterstützt, während alle anderen Geschwister längst ausgezogen sind. Als dann aber ihre Mutter überraschend stirbt, muss Fabienne ihr Elternhaus verlassen und sich auf eigenen Beinen behaupten. Sie glaubt dabei an die bedingungslose Liebe ihres heimlichen Verehrers Eric und flieht mit ihm als blinde Passagierin auf einem Boot über den Canal du Midi in ein neues Leben. Dass dieser nicht lange zu ihr halten wird, ahnt sie dabei noch nicht. Als sie dann ganz auf sich allein gestellt ist, muss das junge Mädchen sich durchschlagen und allerhand Gelegenheitsjobs annehmen, wobei es ihr nicht immer gut geht. Durch einen Zufall landet sie allerdings bald im herrschaftlichen Haushalt eines Weinguts und sammelt dort erste Kücheneindrücke außerhalb des Einflusses ihrer Mutter. Die Gutshaustochter Stéphanie ist ihr trotz des Standesunterschiedes (manchmal) eine gute Freundin, aber sie verfolgt ganz eigene Ziele. Ihre Geschichte wird einen, nicht weniger aufregenden, Handlungsstrang des Buches bilden. Später lernt Fabienne in Lyon die „Mères Lyonnaises“ kennen und erfährt erstmals, dass es durchaus möglich sein kann, auch als Frau in der Gastronomie einen Fuß an die Erde zu bekommen und sogar erfolgreich ein eigenes Restaurant zu führen. Jedoch sind die Widerstände und Vorbehalte innerhalb der Männerwelt groß, gehören Frauen zwar an den Kochtopf, aber nur an den des heimischen Herdes! Der Weg zum Erfolg ist lang und steinig und mit vielen Schwierigkeiten gepflastert, dennoch findet sie auch Verbündete und Freunde. Ein großer Kummer allerdings beschattet dabei immer ihre Seele. Doch ich will nicht alles vorwegnehmen. Denn an dieser Stelle wird es richtig spannend. Wer gutes Essen liebt, schöne Landschaften und malerische Städtchen mag und historisch gut recherchiertes Leben starker Frauen schätzt, wird sich im neuen Roman der Spiegel-Bestseller-Autorin Petra Durst-Benning erneut bestens aufgehoben fühlen. In Gedanken kann man an die beschriebenen Plätze reisen und die französische Küche in der eigenen Fantasie auf der Zunge schmecken. Daher wünsche ich allen Lesenden Bon Appetit und Bon Voyage, denn man erfährt auf unterhaltsame Weise wieder viele interessante Details über das Leben im vorvergangenen Jahrhundert. Spannend und kurzweilig geschrieben, verleitet dieser erste von drei Bänden um Die Köchin, ihn in einem Rutsch durchzulesen und ein Schild an die Tür zu hängen: „Bitte nicht stören, ICH LESE!“

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