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Rezension zu
Unter dem Schnee

Abgeschnitten

Von: Anyah Maria Fredriksson aus Norrköping
06.02.2022

Wir befinden uns im Jahr 1978, Luise Emilia Katharina Gräfin von Schwan, Patriarchin des Guts sowie der Baumschule Schwanenholz, ist tot. Der Zeitpunkt ist zwar denkbar ungünstig, kurz vor Weihnachten, doch gibt es für einen Abschied überhaupt den richtigen Zeitpunkt? Luise ist friedlich beim Nachmittags-Tee entschlafen. Für sie sicher schön, nach einem erfüllten Leben, doch die Hinterbliebenen, sie leiden? Die 72jährige Isa, Köchin im Herrenhaus, trauert. Und ebenso Carl, der Neffe der Verstorbenen, ist zerwühlt. Was dann über die Trauergemeinde hereinbricht, ist unvorstellbar erschütternd, für alle Beteiligten. Die Idee ist an sich schon genial, eine Familie wird wetterbedingt von der Außenwelt ausgegrenzt und muss sich zwangsweise den aufkommenden Problemen stellen und sich mit ihnen auseinandersetzen. Die Autorin hat dies fulminant gelöst! Ausdrucksstark und in wunderschöner, prächtig gestalteter Sprache erzählt die Autorin diese eindringliche Familiengeschichte. Die einzelnen Sätze sind teilweise mit Poesie versetzt und das Lesen bringt mir ungeheuren Spaß. Dieses Buch sprüht nur so vor Lieblingssätzen. Auch wenn die Stimmung zu Beginn wegen des Trauerfalls gedämpft ist, so bietet der Text auch immer wieder Momente des Schmunzelns. Herrlich unterschiedlich sind die mitspielenden Charaktere und sie sind hervorragend dargestellt. Die aufmüpfige Großnichte Carolin ebenso wie die nach außen starke Isa. Probleme scheut die Autorin nicht und sie setzt sich in brillanter Weise mit der Problematik der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg auseinander. Vertrauen, Misstrauen, Hintergehung, Liebe und Freundschaft werden intensiv von Katrin Burseg bearbeitet und hingebungsvoll in ihrer Geschichte und auf ihre Figuren umgesetzt. Eine wahre emotionale Berg- und Talfahrt bedeutet die Lektüre dieses Romans - unbeschreiblich schön! Noch ein Volltreffer im noch frühen Lesejahr 2022, dieser Roman reiht sich ein in die Liste meiner Herzensbücher! So klar vergebe ich fünf sehr wohlverdiente Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche dem Buch meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Wer Familiengeschichten liebt, die historisch angehaucht sind und sich durchaus auch gesellschaftskritischen Fragen stellen, ist hier genau richtig. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und wurde prächtig durch das Lesen unterhalten.

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