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Rezension zu
Der Gesang der Flusskrebse

Emotional und naturgewaltig - absolut lesenswert

Von: Tanja Rothert aus Velbert
09.09.2021

Genauso ruhig und weit wie das Marschland empfand ich auch den Beginn des Buches. Man wuchs förmlich in die Geschichte hinein, in der Glück und Leid so nah beieinander liegen. Die Geschichte wird aus wechselnden Zeitebenen erzählt, beginnend 1952 als die Mutter die 6-jährige Kya, deren Geschwister und Vater verlässt und parallel dem Tod von Chase Andrews im Jahr 1969 sowie der nachfolgenden Zeit. Die Gründe, aus denen die Mutter flüchtet werden einem erst später bekannt. Ob sie es rechtfertigen, die Kinder – gerade die kleine Kya – zurückzulassen mag jeder anders beurteilen. Ich war hin und her gerissen sie zu bedauern oder zu verurteilen. Als auch noch die Geschwister nach und nach verschwinden, muss sich Kya wohl oder übel mit dem trinkenden und zu Gewalt neigenden Vater arrangieren. Bis auf einen kleinen Moment der väterlichen Zuwendung muss sie allein sehen wie sie überlebt. Ihre Liebe zum Marschland und deren tierischen Bewohnern hat Kya die Kraft gegeben im Einklang mit der Natur zu überleben und auch glücklich zu sein. Es gab nur ganz wenige Personen, die ihr nahestanden und in ihr nicht eine Außenseiterin gesehen haben. Dank Tate, einem Freund aus Kindheitstagen schafft sie es sogar die Flora und Fauna des Marschlandes in Wort und Bild der Menschheit mitzuteilen. Auch Jumpin´ und Mabel habe ich sofort ins Herz geschlossen, denn sie liebten Kya als wäre es ihr Kind. Bezüglich des Todesfalls von Chase Andrews sowie dem Verlauf des Prozesses gab es diverse Ermittlungsansätze die für und gegen die Schuld von Kya von sprachen. Näheres möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel, man wird überrascht. Das Ende des Buches hinterließ mich sprachlos und zu Tränen gerührt. „Der Gesang der Flusskrebse“ mit seiner atemberaubenden Schönheit des Marschlandes und der emotionalen Geschichte ist ein Buch, welches ich jedem empfehlen möchte. Fazit: Ein Buch, dessen Inhalt mir an zahlreichen Stellen Gänsehaut bereitet hat und noch lange in mir nachklang. Wie unfassbar schrecklich es ist, wenn man im Kindesalter verlassen und vernachlässigt wird. Bewundernswert, welche Kraft und Liebe sich Kya im Einklang mit der Natur zu eigen machen konnte. Das Wegsehen der Mitmenschen hat mich wütend gemacht, denn ihnen gebe ich die Schuld an dem was passiert ist. Kya hat nur die Gegebenheiten der Natur auf ihr Handeln projeziert.

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