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Rezension zu
Die geliehene Schuld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Jagd nach der Wahrheit

Von: Hopeandlive aus Bickenbach
08.02.2021

"Wären mehr Menschen wie du an der Wahrheit interessier, würde es besser um die Zukunft unseres Landes stehen." Ein Zitat aus diesem Buch, welches so aktuell wie noch nie ist. Im Jahre 1949 schauen vier junge Menschen aus Deutschland in eine hoffnungsvolle Zukunft, jedoch wird sich diese nicht für jeden erfüllen denn die Vergangenheit wiegt schwer und lässt niemanden so leicht aus den Klauen. Die jungen Protagonisten Vera und Jonathan sind gute Freunde und arbeiten als Redakteure in einem Verlag. Jonathan ist einer brisanten Story über ehemalige Kriegsverbrecher auf der Spur und kommt im Zuge seiner Rechcherchen mit der jungen Marie in Kontakt, die als junge Sekretärin im Stab Adenauers arbeitet. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, doch dann kommt Jonathan auf eine mehr als mysteriöse Weise ums Leben. Vera, die im Krieg ihre Eltern und ihren Mann verlor, macht sich auf die Suche nach den Hintergründen von Jonathans Tod, dem sie einst ihr Leben verdankte und stört empfindlich die mächtigen Kreise der Geheimdienste. Auch Marie und Lina tragen schwer an dem Erbe ihrer Vergangenheit, jedoch jede aus ganz verschiedenen Gründen und sind kurz davor an der Schnittstelle zu zerbrechen, die ihr Leben auf so tragische Weise verbindet. Claire Winter gelingt mit "Die geliehene Schuld" ein außerordentlich spannendes, sehr gut recherchiertes Buch über die Entstehungsgeschichte unserer Bundesrepublik. Mit den sensibel ausgefeilten und bildhaft beschriebenen Charaktären der jungen Menschen kann man sich sehr gut als Leser in diese Zeit hineinversetzen, die auf der einen Seite Aufbruch und Neues verspricht und auf der anderen Seite die schwere Schuld, die Deutschland auf sich geladen hat und deren Täter bis heute unbehelligt aktiv in den höchsten Kreisen wirken. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und so wird der Leser auf eine ganz unnachahmliche Art mit in die Geschichte hineingenommen. Ich habe dieses Buch verschlungen, finde es gerade heute aktuell wie nie und kann es nur weiterempfehlen. Es ist mein zweites Buch der Autorin und wird nicht mein letztes bleiben.

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