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Rezension zu
Tausend Meilen über das Meer

Ein Buch, das gelesen werden sollte!

Von: booksfortea
21.09.2016

Tausend Meilen über das Meer erzählt die Geschichte eines syrischen Jungens, von seiner Flucht und seinem neuen Lebens hier in Deutschland. Ich bin der Meinung, dass es unglaublich wichtig ist, dass solche Geschichten geschrieben, veröffentlicht und gelesen werden. Dies ist keines Falls ein Sachbuch. Auf dem Cover steht dass es die Geschichte von Karim Deeb erzählt, welche von Annabel Wahba aufgeschrieben wurde. Im Nachwort habe ich erfahren, dass der Name des Jungens geändert wurde um ihn und alle Angehörigen zu schützen und dass einiges an der Geschichte fiktionalisiert wurde. An sich sind es aber hauptsächlich die wahren Erfahrungen eines syrischen Jungens, gerade die Teile des Buchs, die von seiner Flucht erzählen. Tausend Meilen über das Meer ist ein Jugendbuch. Es beginnt damit, dass Karim normal zur Schule geht. Es erzählt von seinen neuen Freunden und von denen, mit denen er nicht so gut auskommt in seiner neuen Heimat. Die konkrete Geschichte ist, dass eine Mitschülerin Karim zu Unrecht beschuldigt, er hätte Nacktbilder von ihr gemacht und veröffentlicht. Es geht darum wie er selbst und sein Umfeld - vor allem sein Onkel, ein sehr konservativer Mann und Karims einziger Verwandter in Deutschland und seine Lehrerin, die sich immer für ihn einsetzt - damit umgehen. Allerdings wird währenddessen immer wieder in Rückblicken von seinem früherem Leben erzählt - von einer glücklichen Kindheit, einer schrecklichen Kriegszeit und einer absolut unvorstellbaren Flucht. Es sind Verhältnisse, die man sich kaum vorstellen kann. Die Flüchtlingskrise ist in aller Munde und ich finde es wichtig, dass man Bescheid weiß bevor man darüber urteilt und sich seine eigene Meinung bilden kann. Ich finde es wichtig Geschichten zu hören, zuzuhören, wenn jemand, auf welche Weise auch immer, seine Geschichte erzählt. Karims Geschichte hat mich berührt. Ein fünfzehnjähriger Junge, der seine Eltern und Schwester zurücklässt und sein Leben riskiert für eine bessere Zukunft, dafür, dass er endlich wieder in die Schule gehen kann. Ein Junge, der in seiner Heimat immer und überall in Lebensgefahr wäre und deshalb so viel mitmachen muss. Es wird alles erzählt. Wie schlimm man behandelt wird in Syrien, wenn man die Diktatur nicht unterstützt hat oder zur falschen Konfession gehört. Wie schwer es ist, überhaupt aus einer Stadt hinauszukommen, wenn diese von feindlichen Truppen besetzt ist. Wie schnell man verhaftet werden kann, ohne jeglichen Grund. Man braucht meist unglaublich viel Geld um zu flüchten. Transporter, Schlepper, sie alle nehmen umgerechnet Tausende von Euro und letztendlich können sie dich trotzdem verraten. Dich wie Tiere auf engstem Raum einsperren, dir keine Essen oder Trinken für viele Tage und Nächte geben. Wenn du Pech hast, ist es ihnen egal, dass Schwangere oder Babys dabei sind. Sie beschimpfen dich als "Hund" und treten deine Würde mit Füßen. Es kann sein, dass sie dich verhaften lassen oder auf einer Sandbank alleine zurücklassen, ohne wahre Hoffnung. All dies war mir zwar irgendwie bewusst, aber in einem Format wie diesem, die Geschichte eines Flüchtlings zu lesen und zu sehen, was diese Menschen, die hier Schutz suchen durchgemacht haben... Ich wünschte jede Person in Deutschland würde dieses Buch lesen. Ich denke es würde die Meinung vieler Menschen ändern und zu weniger Hass führen. Noch einmal zum Buch: Ich finde, dass es ein sehr gutes und wichtiges Buch war. Der Schreibstil war hauptsächlich sehr einfach gehalten aber es war etwas, dass sich trotz der krassen Thematik gut und schnell lesen ließ. Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat war, dass vieles wiederholt wurde. Es gab immer wieder verschiedene Rückblicke zu verschiedenen Momenten in Karims Vergangenheit aber manchmal kam es mir so vor als würden diese als komplett einzelne Geschichten erzählt, für Menschen, die den Rest des Buchs noch nicht gelesen haben und das war verwirrend. Man hat einige Informationen einfach wiederholt erfahren, so als wäre es das erste man - es wurde zum Beispiel immer wieder wiederholt, wo Karim lebt oder wer sein bester Freund war, obwohl man das zu dem Zeitpunkt schon wusste. Aber diese Kritikpunkte sind auf jeden Fall eher Kleinigkeiten über die man hinwegsehen kann. Alles in allem finde ich dass Tausend Meilen über das Meer ein sehr aufschlussreiches, gut geschriebenes und vor allem wichtiges Buch ist, dass jeder lesen sollte! Aufgrund meiner Kritik kann ich nur 4 Sterne vergeben aber ich möchte trotzdem nochmal eine ausdrückliche Empfehlung aussprechen!

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