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Rezension zu
Mord mit Schnucke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wo sich die Heidschnucken Gute Nacht sagen

Von: Monika Stutzke aus Berlin
15.12.2013

Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen, die in Hamburg immer bei Beförderungen übergangen wurde, ist in die Pampa strafversetzt worden. Pampa ist in diesem Fall ein Dorf mit 761 Einwohnern namens Hassellöhne in der Lüneburger Heide, in dem sich nicht nur Fuchs und Hase, sondern eher die Heidschnucken Gute Nacht sagen. Von ihrem Kollegen, Polizeikommissar Fritz Westermann, wird sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen, da er sich selbst den Posten erhofft hatte. Auch hat sie das ganze Dorf gegen sich, die lieber ihren Vorgänger Karl Överbeck wiederhaben wollten. Die Sache hat nur einen Haken, der war vor 3 Wochen gestorben. In dieser beschaulichen Gegend passiert 5 Tage nach ihrer Ankunft ein Mord während einer Jagd. Der Veranstalter, Graf Fallersleben ist der Erste, der versucht, den Mord als einen Jagdunfall aussehen zu lassen. Aber darauf lässt sich Hanna nicht ein und gemeinsam mit Fritz Westermann ermittelt sie in alle Richtungen, um den Mörder an den Banker zu finden ... Brigitte Kanitz ist es gelungen, einen humorvollen Heidekrimi zu schreiben. Die Beschaulichkeit und die ländliche Gegend kann man sich sehr gut vorstellen. Man fühlt sich beim Lesen regelrecht in die Lüneburger Heide versetzt. Hanna Petersen hat es nicht leicht, sich in dem Dorf zu behaupten. Sie ist eine Zugereiste und wenn sie Glück hat, könnte man das bereits nach 40 Jahren vergessen haben. Sie selbst gibt sich in diesem Dorf keine Zukunft, ja ihre Gedanken gehen bereits in die Richtung, nach der Aufklärung des Mordfalles ihre Versetzung zu beantragen. Zuerst bringt sie den Dorfarzt Johann Johannsen gegen sich, da sie sein Geheimnis entdeckt hat. Hanna hat eine seltene Gabe, mit der sie jedoch nicht hausieren geht. Sie kann bei Berührung spüren, ob jemand die Wahrheit sagt bzw. vom Gefühl her erkennen, ob er Böse ist oder nicht. Diese Gabe hilft ihr auch bei den Ermittlungen im Mordfall und bringt sie letztendlich auch auf die richtige Spur. Die Protagonistin ist eine taffe junge Frau, die sich auch in der Männerwelt behaupten kann. Sehr souverän ermittelt sie gemeinsam mit Fritz Westermann in dem Mordfall. Schnell ist es ihr gelungen, Fritz zu überzeugen und gemeinsam mit ihm an einem Strang zu ziehen. Wunderbar sind auch die Nebenfiguren gezeichnet, voran Hannas Vermieterin Luise, die nicht nur ein Zimmer vermietet, sondern im Dorf bekannt ist für ihren Wacholderschnaps, der oft und gern, auch in Mengen konsumiert wird. Überhaupt ist es ziemlich trinkfestes Dörfchen, es wird immer und überall getrunken, ohne dass es negative Ausfälle gibt. Sehr gefallen haben mir auch die Begegnungen mit Alfred, den Hanna gerettet und in ihr Herz gelassen hat. Eigentlich ist die Suche nach dem Mörder fast schon zweitrangig. Ich hatte mehr meine Freude an den Schlagabtauschen zwischen Hanna und ihrem Kollegen oder mit ihrer inneren Stimme. Immer für einen Schmunzler gut waren auch die Ideen von Fritz, ihre Handymelodien ständig neu zu programmieren. Wer möchte von seinem Handy schon mit "Hallo, hier spricht Edgar Wallace" (Seite 145) geweckt werden? Ich hatte viel Spaß während des Lesens. Ein humoriger Krimi, der mich mit der Auflösung des Mordfalles überrascht hat. Ein wunderbarer Plot, der sehr gut umgesetzt wurde. Wenn ich auch nicht glauben kann, dass alles in der Realität bestehen könnte, schmälert es nicht mein Vergnügen, das ich beim Lesen hatte.

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