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Rezension zu
Ventoux

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolle Sommerlektüre - auch für Nicht-Radsportfans!

Von: Angi
14.09.2016

Trotz der Tatsache, dass ich mich für Radsport eher weniger begeistern kann, fand ich dieses Buch sehr unterhaltsam und gelungen. Bert Wagendorp hat einen wundervollen Schreibstil, dem man leicht folgen kann und der zwar sehr detailreich ist, aber niemals ausschweifend wirkt. Seine Charaktere beschreibt er realitätsnah und so individuell, dass man bald das Gefühl hat, man würde sie selbst kennen. Und so wunderbar bunt gemischt und humorvoll wie diese Truppe ist, möchte man auch am liebsten dazugehören. Peter ist ein begnadeter Dichter, der schon während seiner Schulzeit mit einigen seiner Werke bekannt wird. Bart wird später Journalist, Joost ist ein kleines Genie und wird zum berühmten Professor, André gerät nach der Schulzeit etwas auf die schiefe Bahn, David übernimmt das Reisebüro seines Vaters und Laura wird Regisseurin. Das Buch wechselt sehr locker zwischen Gegenwart und Rückblicken in die Vergangenheit. Bart lässt uns an seinen Erinnerungen teilhaben und erzählt uns, wie damals alles begann. Sehr schön untermalt dies der Autor mit entsprechenden Musikstücken und anderen typischen Dingen der 80er-Jahre. Witzige Dialoge und Szenen sind dabei noch das i-Tüpfelchen auf einem wundervoll gelungenen Ambiente. Für Leser, die etwa in diese Altersklasse fallen, ist das Buch wohl zwangsläufig auch eine kleine Reise in die eigene Jugend. Es erinnert an eigene Streiche in der Schulzeit, an die aufregenden Gefühle der ersten Liebe, an Zeltlageratmosphäre und gemeinsames Abhängen mit Freunden. Eine Hommage an Freundschaft und Kameradschaft; eine Erinnerung daran, dass man die Vergangenheit wirklich ein Stück weit wieder aufleben lassen kann und dass es niemals zu spät ist für einen Neubeginn. Jeder in der Gruppe hat so seine Probleme, mit denen er fertig werden muss. Vor allem aber wollen sie gemeinsam das schreckliche Ereignis von damals endlich aufarbeiten, um damit abschließen zu können. Laura ist danach einfach gegangen und war 30 Jahre lang verschwunden. Umso überraschender ist es, dass sie diejenige ist, die nach Jahrzehnten wieder ein Treffen am Mount Ventoux vorschlägt. Am Ende entwickelt sich die Story in eine Richtung, die ich nicht erwartet habe, die aber einen wundervoll runden Abschluss bildet und dafür sorgt, dass man das Buch irgendwie unwillig, aber mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht zuklappt. Die sympathischen Figuren werden mir ein bisschen fehlen, aber der Geschichte ist nichts mehr hinzuzufügen. Ein gelungenes Ende mit vielen Emotionen und wundervollen Szenen. Fazit: Besonders für Radsportfans und Leser Ü40 dürfte dieses Buch genau die richtige Sommerlektüre sein. Fesselnd, humorvoll, emotional und zwangsläufig auch irgendwie eine Reise in die eigene Vergangenheit.

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