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Rezension zu
Totenkind

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Fünf Fußabdrücke im Beton ...

Von: Jessi
20.08.2016

Schreibstil Belinda Bauer gilt in England längst als Ausnahmetalent und das kann ich nach der Lektüre ihres neuen Buches "Totenkind" hier ganz klar bestätigen. Ihr Schreibstil ist einmalig, tiefgründig, speziell und die Leidenschaft hinter jeden einzelnen Wort ist zu spüren. Belinda Bauer hat mit "Totenkind" einen echten Psychothriller geschaffen, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte und der mich auch zwischen dem Lesen begleitet hat. Die Dialoge in "Totenkind" sind witzig und perfekt in Szene gesetzt. Es gibt sehr viele heitere und ironische Momente, doch dann gibt es auch Momente, die mir als Leser die Luft zum Atmen geraubt haben, da sie so intensiv waren. Die zahlreichen kleinen Wendungen und Überraschungen machen das Buch zu einem echten Genuss und die Charakterisierung ist ihr überaus gut gelungen. Es gibt keine Person ohne Seele in diesem Buch! Die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten und doch ist jedes einzelne Wort gut gewählt. Es gibt keinerlei Längen und auch keinerlei Klischees. "Totenkind" ist ein Buch, dass sich nicht vorhersehen lässt und das eine Geschichte beinhaltet, die anhand des Klappentextes nicht zu erahnen ist! Charaktere - Marvel - Uhhh, wieder ein Ermittler? Ja, wer mich kennt, der weiß, dass ich Ermittler sterbenslangweilig finde, aber Belinda Bauer beweißt hier, dass es auch anders geht. Hier gibt es keine langweilige Polizeiarbeit, eigentlich auch keine echten Ermittlungen, nur einen Detective, der einen Fall innerlich nicht abschließen kann. Und nein, es geht nicht um den vermissten Jungen aus dem Klappentext. Die Geschichte hat tatsächlich mehrere Stränge. Marvel hatte einen Fall um ein vermisstes Mädchen nicht lösen können und das bringt ihn um den Verstand. Er kann und will nicht glauben, dass Edie Evans tot ist und gibt nicht auf. Wie er zu Anna und dem Medium kommt? Und vor allem wie der Vermisstenfall des Mädchens zum verschwundenen Daniel passt, wird hier nicht verraten, aber ich fand die ganzen kleinen Verbindungen der Personen sehr gut inszeniert. Und um das Buch frei zu zitieren: "Das Leben besteht aus Kreisen, die sich berühren und manchmal überschneiden sich diese!" - Anna - Anna ist die Mutter des vermissten Daniel. Obwohl der Klappentext vermuten lässt, dass sie die Hauptperson ist, sind doch auch die anderen "Kreise" wichtig, die ihre Geschichte berühren. Zum einen ist da das Medium, das behauptet, Verbindung mit Toten aufnehmen zu können. Kann er auch Daniel finden? Dann ist da die Beziehung zu ihrem Mann, die seit dem Verschwinden Daniels gelitten hat und ein vermisster Hund, der auch ein Teil der "Kreise" ist. Wie das alles zusammenpasst, möchte ich hier nicht verraten, aber ich kann sagen, dass ich die Personenkonstellationen sehr gelungen und glaubhaft fand! Meine Meinung Ja, der Klappentext klingt ein wenig klischeehaft nach einer typischen Geschichte über ein vermisstes Kind und das Leben der Eltern nach diesem Verlust. Aber in "Totenkind" steckt viel mehr. Es ist eine Geschichte, die aus mehreren Teilen besteht und die verschiedensten Sichten beleuchtet. So treffen wir zum einen zwar auf Anna, die nach all der Zeit immer noch um ihren Sohn trauert, doch sie steht nicht im Zentrum der Geschichte. Eigentlich steht niemand im Zentrum, denn jede Geschichte besteht doch aus mehreren Teilen und diese werden hier geschickt zusammengesetzt. Ich möchte auch gar nicht so viel von der Handlung hier niederschreiben, denn "Totenkind" ist ein Buch, das man meiner Meinung nach erleben muss. Es bietet Platz zum Mitfühlen, zum lachen, zum weinen und zum selbst interpretieren. So fand ich besonders die Geschichte des Medium genial. Diese gibt Spielraum zu entscheiden, ob Geister nun tatsächlich existieren oder das alles nur Betrug ist. Das Ende des Buches hat mich tatsächlich von den Socken gehauen. Ich habe bereits unzählige Psychothriller gelesen, aber hier hätte ich die ganzen Fäden niemals so geschickt zusammenfügen können. Es wird vielleicht nicht alles aufgeklärt, aber ich habe das Buch doch mit einer gewissen Genugtuung zusammenklappen können. "Totenkind" wird definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein! Fazit Obwohl der Klappentext eine recht typische "Kinder-Vermissten-Story" vermuten lässt, versteckt sich im Inneren dieses Buch doch einer besten und spannendsten Psychothriller, die ich jemals gelesen habe. Die unzähligen Wendungen und Überraschungen und die Charaktertiefe haben das Buch für mich zu einem wahren Genuss gemacht! Fans von echten Psychothrillern sollten unbedingt einen Blick riskieren!

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